Musiker Eric Papilaya im Interview

Episode 47
1:05:33

Er war bei Starmania, er hat Österreich beim ESC vertreten, er ist Moderator und Musiker. Und er ist seit 2023 Vater eines Sohnes. Eric Papilaya.

Er spricht mit mir über Schlafentzug, Vaterfreuden, intensive Bindung zum eigenen Kind, das Leben in einer Patchworkfamilie und wieso er so was von gar nicht „Rock n‘ Roll“ ist…und er klärt auf, wieso er eigentlich so gut wie alles anders machen möchte als sein eigener, leiblicher Vater.

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Transkript:

[0:00] Mit dem, was mein heutiger Gast alles schon gemacht hat, könnte man eigentlich eine eigene Papamia-Folge füllen. Vom Star-Maniac zum Song-Contest, Teilnehmer, als TV-Moderator, Red-Pack-Musiker, sogar Musical-Darsteller zwischendurch. Erik Papilaya, ich freue mich sehr, dass du Zeit hast. Ich freue mich, danke schön. Aber das ist trotzdem alles, was ich jetzt erwähnt habe. Coole Sachen, nicht das, worüber ich heute mit dir sprechen will. Es geht für dich ja, glaube ich, ohnehin in deinem ganzen Leben immer nur um [0:29] Musik, oder? Musik ist ja dein Leben. Aber heute nicht. Jetzt kommt Musik so peripher vor. Ich möchte über das sprechen, was mindestens genauso wichtig ist. Es geht um Familie. Es geht um deine Familie und da fehlen jetzt bei den Fakten, die ich vorher aufgezählt habe, noch ein paar Einzelheiten. Weil du bist seit 2022 verheiratet. Ja. Du bist seit Juli 2023 Papa. Genau. Julikind kann ich übrigens mithalten. Meine Tochter, die Kleine, ist auch ein Julikind. Julikinder sind super. Haben einen eigenen Schädel, aber sind super. Und du bist verheiratet mit Melanie. Und du bist der Papa von Leo. Genau. Leo ist dein kleiner Sohn. Der Hund heißt Sparky. Ja. Und Spotty. Zwei Hunde gibt es. Okay, den habe ich vergessen. Was habe ich sonst vergessen? Was gibt es noch? Gut, der Spotty ist ein Scheidungshund. Ja, okay. Was heißt denn Scheidungshund? Naja, den habe ich so ein halbes Jahr, ein halbes Jahr, das Frauchen quasi. Okay. Und wir haben zwei Katzen, die Bella und den Doni, den Donald. [1:26] Und die Amelie natürlich, meine Stiegloske. Genau, ganz, ganz wichtig. Also das heißt, ihr seid, Moment, ich zähle einmal die Erwachsenen zwei, ich zähle die Katzen zwei, ich zähle die Hunde zwei und ich zähle die Kinder zwei. Das sind viele. Das ist ein volles Haus. Ja, genau. Okay. Und es ist nicht selbstverständlich, dass wir uns da eigentlich jetzt so face-to-face gegenüber sitzen, weil eigentlich, Bist du ja nicht in Wien, sondern wie ist deine Lebenssituation? Ich freue mich, dass du es geschafft hast, weil du gerade beruflich da bist. Proben für ein Event. [1:53] Wie ist deine Lebenssituation im Moment? Dein stinknormaler Alltag? Also langweilig mich mal ganz kurz bitte mit dem, was du alltäglich tust und wo du es tust. Ich lebe in Innsbruck. Ich lebe in Sacken. Ich bin zu meiner Frau gezogen vor drei Jahren. Und es ist jetzt gerade so, dass wir eigentlich den Fokus sehr stark auf dem Leo haben, weil die Amelie gerade zwei Auslandsjahre macht in London. Sie ist Beratante bei der Miriam und geht dort zur Schule. Das heißt, wir haben jetzt eigentlich in erster Linie, geht es jetzt natürlich logischerweise zu 99,9 Prozent um den kleinen Leo, der hält uns auf Trab. Es ist immer noch so, die Nächte sind kurz und wir haben ein bisschen Schlafmangel. Ich glaube, das, was so die gröbste Schwierigkeit für uns darstellt, ist wahrscheinlich einfach den Lebensrhythmus irgendwie gut zu halten, weil wir sind beide selbstständig. [2:56] Und Melanie viel Arbeit. Ich arbeite im Kreativen. [3:01] Wir sind immer noch ein bisschen auf der Suche nach dem richtigen Rhythmus, wie wir uns das alles einteilen. Aber es ist alles in allem ein wahnsinnig fröhliches Kind. Er ist gesund, er ist aufgeweckt, er ist clever, er ist schnell. Okay, das heißt, warte mal, im Sommer wird er eins, im Juli. Das heißt, er ist jetzt wahrscheinlich gerade so hochziehen und oder was macht er? Ja, er beginnt so ein bisschen zu krabbeln, er zieht sich hoch, er steht gern herum. Das heißt, daheim wandert jetzt dann langsam alles eine Etage höher, damit es nicht erklängt, oder? Das ist schon, wir haben ein neues Bett gekauft. Ja, das dachte ich mir. Am anderen ist er schon drüber gehängt quasi. Okay. Und ja, genau, also jetzt waren die letzten beiden Wochen eigentlich Absichern. [3:50] Du tauchst da jetzt eh schon sehr, sehr tief ein in das. Vielleicht zur Aufklärung für manche Hörerinnen und Hörer. Wir haben auch interessanterweise, was ich sehr schön finde, einige aus Deutschland mit dabei, die vielleicht jetzt nicht so mit dir schon sich auskennen. Du bist mit der Melanie verheiratet, die schon eine Tochter in die Beziehung reingenommen hat. Aus einer vorherigen Beziehung. Und ist jetzt bei der Tante, also bei der Schwester von deiner Frau in London, weil die lebt dort. Genau. Okay. [4:18] Aber wie war das für dich? Ich meine, ich denke mal, du kommst da in ein sehr, sehr eingespieltes Team aus Mutter und Tochter hinein. Du damals, als du quasi als neuer Partner und dann auch in weiterer Folge Ehemann zur Melanie dazugekommen bist. Ja. Du lachst schon? Ja, weil…, Weil ich da ganz schnell auf ganz viele Dinge gestoßen bin, die mich furchtbar verunsichert haben. Das glaube ich, weil das ist sicher nicht easy, oder? Nein. Also ich bin quasi wirklich zur absoluten Teenager-Hochblüte-Zeit dazugekommen. Und die Amelie ist wahnsinnig clever und sehr, sehr weit. Aber sie ist ein Teenager. Und ich glaube, dass da einfach gewisse... Ich habe noch nie das Gefühl gehabt, bei meinem Ego, dass ich uncool bin. Und da schon. Ich habe mir immer gedacht, ich bin eigentlich ein ganz cooler Stiefpapa, aber nein. Bist du nicht? Ganz klar nein. Mit dem einen oder anderen Geburtstagsfeiern habe ich gemerkt, oh, ich war jetzt tatsächlich meiner Stieftochter peinlich. Und das ist einfach was, das musst du dann erst einmal kurz schlucken und so denken, okay, ah, das ist eine Situation, die kenne ich noch nicht. Aber da geht man dann einfach und denkt sich, okay, ich gehe mich jetzt mal schämen. [5:46] Das ist einfach was Neues und es ist ja klar, es passiert so viel bei Teenagern eigentlich, dass man halt einfach, das muss man dann wissen, da beschäftigt man sich dann natürlich, also ich wachse dann irgendwie damit, da bin ich ein bisschen auseinander und dann versteht man das ja besser und dann weiß man auch besser, wie man das nehmen muss. Auch die, ja, die morgendliche Laune und solche Dinge halt, ja. Und dass man das halt nicht persönlich nimmt, gerade wenn man am Anfang quasi dazu stößt und halt in diese Familie reinkommt und man denkt, liegt das an mir, mache ich irgendwas falsch? [6:22] Und es war aber einfach, das ist einfach nur eine Phase. Also die Amelie ist wirklich eine, Ein extrem, eigentlich extrem liebevoller Mensch. Aber das heißt eben, du hast da damals, wie du die Melanie umworben hast, sage ich jetzt mal, hast du dann eigentlich zwei Frauen gefallen müssen. Also der Melanie und der Ami. Oder hatte der Mitsprache recht? Also als ich eingezogen bin, war die Werbephase schon vorbei. Ja, gut. Und wir haben, es hat immer super funktioniert. Also das war jetzt wirklich kein, das sind… Das ist auch nicht selbstverständlich. Ja, weiß ich. Das waren einfach nur Dinge, die ich nicht kannte, die aber, glaube ich, ganz normal sind und es war überhaupt nichts außergewöhnlich Schwieriges dabei. Das waren einfach Kleinigkeiten. Wie geht es ihr mit dem kleinen Bruder? Oder? [7:14] Naja, sie ist halt in der Zeit schon weg gewesen. Okay. Das heißt, sie sieht ihn nicht so oft. Sie war bei der Geburt da und ist dann ein paar Wochen geblieben. Und sie ist eine ganz, ganz liebevolle, große Schwester, die sich auch kümmert, die auch mal, wenn es zum Beispiel, wenn die Melanie mal zu Besuch ist in London, die einmal eine Nachtschicht übernimmt und so weiter. Ah, okay, doch. Die sich sehr, sehr kümmert. Also sie ist eine super große Schwester. Okay, weil das ist mir doch, Was haben wir da? Fast 15 Jahre Altersunterschied zwischen den beiden. Das ist eigentlich super. Da haben wir eine Babysitterin quasi. Ich möchte jetzt keine Tipps geben. Ob sie da so eine große Freude hat mit, weiß ich nicht. Aber rein freiwillig, wenn sie zu Besuch sind, ist die Freude groß. Und Jugendliche brauchen Geld. Und dementsprechend, wenn du sie gut bezahlst, wird sie wahrscheinlich auch Babysitterdienste machen. Also da mache ich mir keine Sorgen. Aber okay, das funktioniert. Funktioniert das? Würdest du sagen, ist das, also unter Patchwork fällt das noch nicht, oder? Ist das schon? Nein, oder? Schwierige Definition. Ich weiß nicht. Deswegen frage ich dich. Nein, nein. Glaube ich nicht, weil ähm, Nein, weil ich bin ja auch nicht der echte Vater. Ich glaube, das ist einfach eine spannende Zeit im Ausland jetzt. Wir versuchen. [8:40] So viel Zeit miteinander zu verbringen wie irgend möglich. Wir sind recht oft in London und die Amelie kommt auch immer wieder raus in den Ferien. Nein, also ich glaube, das ist jetzt einfach eine ganz normale Zeit, wo das Kind ein Auslandsjahr macht oder zwei. Und so ordentlich Konkurrenzkampf zwischen dir und dem leiblichen Vater, das ist wahrscheinlich wurscht, oder? Gar nicht. [8:59] Lassen wir jetzt mal die Amelie in London und kommen wir zum Leo. Ich habe geschaut, du hast also relativ wenig, wie du schon gesagt hast, [9:08] auch im Vorgespräch heute. Es ist heute eigentlich für Papa mir, und ich fühle mich sehr geehrt, das erste ausführliche Interview, wo du über deine Family sprichst, über deinen Sohn. Und das finde ich sehr, sehr schön. [9:20] Umso mehr habe ich interessierte Fragen natürlich, weil du schreibst ja auch, es war der schönste Tag deines Lebens. Und das hast du bei dem Posting, das du auf Instagram abgesetzt hast und wo dir, ich glaube, Gott und die Welt gratuliert hat, aber das ist auch gut so, ist ja auch was Schönes, gesagt, was das tatsächlich für dich, im Juli 2023, als der Lied gekommen ist, schönster Tag deines Lebens. Also ich glaube, ich müsste wahrscheinlich nachdenken, was der schönste Tag war, aber vielleicht auch, weil ich zwei Kinder schon habe und nicht eins bevorzugen will. Aber ist das der schönste Tag deines Lebens gewesen? Ja. [9:52] Und zwar ich habe ja ganz tolle Sachen erleben dürfen. Also ich bin ja wahnsinnig dankbar für all die Dinge, die ich mache und die ganzen Bühnenerlebnisse und die ganzen Erlebnisse mit großen Teams und auch viele Erfolgserlebnisse dabei gewesen. Und ich, Das ist einfach, ich kann das bis heute nicht beschreiben. Das ist etwas, wo ich einfach auch bemerkt habe, okay, du kannst weder, ich könnte weder das Gefühl beschreiben, noch könnte ich diese Art der Zuneigung zum Kind beschreiben. Ich glaube einfach, dass man das nur verstehen kann, wenn man Vater ist. Das ist ganz spannend. Das ist sicher auch etwas, das ich 100% unterschreibe. Ich möchte ja nicht unterbrechen und darf es gleich weiter, nur weil mir da jetzt wieder dieser Begriff der selbstlosen Liebe einfällt, den man erst kennenlernt, wenn man sie spürt. Weil es gibt nichts, das man so selbstlos tut, wie für sein Kind. Da immer alles. Aber für sonst denke ich mir immer, ein bisschen irgendwas Egoistisches ist im Hintergrund, beim Kind nicht. Da ist alles komplett selbstlos. Und das lernt man erst kennen. Aber das war dieser Tag im Juli, wo der Leo auf die Welt gekommen ist. [11:07] In den Details, die du erzählen möchtest, du warst dabei. Ich war dabei und es war, ohne auf die Details einzugehen, es war sehr schnell. Und als er da war, war es für mich persönlich wie ein Rausch. Und er kam dann raus und dann habe ich ihn mal bekommen für eine Viertelstunde, 20 Minuten oder so und bin mit ihm raus. Und dann sind wir da gesessen. [11:38] Was hast du ihm erzählt? Ich habe ihn einfach angeschaut und habe gewusst, das ist jetzt das Wertvollste, was es gibt und ich muss einfach darauf aufpassen wie auf nichts anderes. Ich aufpassen musste jemals in meinem Leben und der ist komplett hilflos und ist komplett zu 100% auf mich angewiesen. Und ich hatte, ich sagte ja, ich habe mit einem Musikerkollegen gesprochen, ein sehr, sehr großer Musikerkollege. Und der hat mir gesagt, er hat sein Baby bekommen, also das Baby war geboren, und er hat sich gefragt, und wo ist jetzt die Liebe? Und dann hat er gesagt, aber das kommt dann. Und ich habe mir ehrlich gesagt ein bisschen, ich hatte Angst, dass es so ist. Ich wusste nicht, wie es ist. Und bei ihm war es einfach so, er hat das Kind gehabt und das war natürlich ein schöner Moment, aber er hatte jetzt nicht sofort diese innige, ich hatte sofort einen Rush. Das war in dem Moment, wo er da war, war das das Wichtigste überhaupt. Also da war eine so starke Verbindung sofort da. Und ich war so glücklich, dass das dann so war. War es mit Tränen bei dir? [12:57] Ja, ja, voll. Du lachst, also da waren viele offenbar, ja. Naja, das war gut, das ist ja schön. Ich sage dir so, es war tatsächlich so, ich habe noch nie in meinem Leben, es glaubt man über keiner, weil ich Musiker bin, aber ich habe noch nie außer Alkohol und Zigaretten irgendeine Form von Drogen genommen. Nicht einmal beim Joint-Outsog oder so, das ist einfach nicht so meine Welt. Und ich sage dir, ich hatte am nächsten Tag einen Downer. Okay, ja. [13:56] Der Kollege, dem du erzählt hast. Also bei mir hat das auch ein bisschen gedauert. Ich habe das genossen, ich habe das schön gefunden, aber es war noch nicht so da. Da beneide ich dich eigentlich um dieses Gefühl, weil ich das wahnsinnig gern gehabt hätte. Ich weiß nicht, wieso das nicht da war, aber das höre ich von vielen. Ich habe auch schon mit einigen Papas gesprochen, die auch sagen, ja, hat ein bisschen gedauert, bis das wirklich gekommen ist. Ich habe es dann zum Glück bei der zweiten Tochter gehabt, dass ich auch dieses, Erlebnis, das war auch eine unglaublich schnelle Geburt. Also ich glaube, waren wir mit in 25 Minuten fertig. Was nicht nur Vorteile hat, wenn man eine Frau ist, aber ja, hat gut geklappt, alles, beide Kinder gesund und von dem her ist es ohnehin super, aber, beim ersten hat das ein bisschen gedauert, umso großartiger finde ich es jetzt, weil natürlich die Steigerung dann enorm gewesen ist und wunderschön gewesen ist. Wie unnötig hast du dich gefühlt als Teilnehmer an dieser Geburt? Als Mann? Gar nicht, weil ich habe bemerkt, dass mich die Melanie sehr braucht. Schon, okay. Ja, sie war sehr aufgeregt und nicht zu viel über die, ich weiß, die Melanie hat es nicht so gern, aber nein, ich bin mir gar nicht überflüssig vorgekommen, nein. Es war, es war ein, es war, glaube ich, der wertvollste Moment, den wir in unserer Familie, in unserem kleinen Kreis der Familie gemeinsam hatten. [15:24] Die hat den Moment und dann auch die Zeit danach. Und das hat deswegen seine Kraft gehabt, weil in meinem Leben haben meine Großeltern eine elementar wichtige Rolle. Und die sind beide, also mein Großvater ist verstorben, kurz bevor der Leo auf die Welt kam. Das heißt, keiner von meinen Großeltern hat den Leo noch gesehen. Aber ich habe meinem Opa noch, bevor er gestorben ist, gesagt, dass wir ihn nach ihm benennen. Also da ist Leo, Samuel, Norbert und dann mein Opa ist Norbert. Und es war einfach so, dass es mir so wichtig war. [16:08] Diese, wie soll ich das sagen, es gab durchaus die Angst, weil meine Großeltern hatten in Oberösterreich quasi, das war so unser, von meiner Seite der Familie sowas wie der Lebensmittelpunkt. Dort haben wir uns getroffen, dort war die gesamte Familie, meine Tante, meine Mutter, dort war unser Kern. Und es hatten alle ein bisschen Angst, dass das jetzt zerbricht und dass die Familien quasi diese Nähe dann einfach aufhört. Und durch den Leo ist aber genau das Gegenteil passiert. Also genau jetzt, wir sehen uns öfter als je zuvor. Meine Tante kommt vorbei zum Babysitten, meine Mutter ist fast jede zweite Woche mal da am Wochenende und ist halt die Oma. Ja klar. [17:23] Auch sehr wichtig. Also wir haben in meiner Familie zum Beispiel auch so dieses, dass wir oft am Sonntag und ich habe zwei Geschwister und die haben alle, Partnerinnen, Partner und zwei Kinder und meine Eltern das sind viele und die sitzen eigentlich so gut wie jeden Sonntag zu Mittag gemeinsam da und essen. Und das ist schon was, also das muss man mögen. Ich liebe es und es ist wunderschön und ich finde das großartig und wenn dann eben so, wenn du sagst, dass das eigentlich Urenkelkind, Zu dieser Generationenvereinigung oder zu einer verstärkten Beziehung führt, ist es umso schöner, finde ich. Jetzt vor dem Papa werden. Du bist Jahrgang 78, das heißt, du warst 45, als du Papa geworden bist. [18:10] Äh, ja. Kurz nachrechnen? Ja. Habe ich richtig, ich hoffe, ich habe richtig gerechnet. Ja, ein Monat war ich verhört. Ja, genau, du bist im Juni. Genau. Jetzt, war das für dich so der Zeitpunkt, wo du gesagt hast, so, jetzt passt es für mich? Also hast du... Ja, ja. Also ich wusste schon, also ich sage es mal so, ich wusste es eigentlich schon bei meiner Ex-Beziehung. Also es war so, am Ende unserer Beziehung war klar, ich dachte, es wäre klar, dass wir beide ein Kind wollen, dann hat sie sich aber von mir getrennt. Dann war das natürlich einmal off, aber da war ich wohl, das war 2018, die Trennung. [19:01] Und dann bin ich mit der Melanie zusammengekommen und da war ich dann, also das war jetzt nicht das Thema Nummer eins, aber es war dann schon, ich war sehr glücklich darüber, dass sie eigentlich auch noch ein zweites Baby haben wollte. Ist ja nicht selbstverständlich. Auch das wollte ich gerade sagen, ist nicht selbstverständlich, weil ich meine, du bist dann, wie die Amelie schon im Teenager-Alter war, du bist halt dann auch schon raus aus dem Gröbsten in Wirklichkeit, auch wenn die Pubertät natürlich eine ist, die dich auch genauso oder vielleicht sogar mehr fordert. Aber so all das mit Windeln und all das mit durch zächte Nächte, also durch wachte Nächte, eigentlich durch zächte Nächte eben nicht mehr. [19:38] Ups. Die kommen dann wieder. Schöner Freund schon. Ja, absolut. Weil, weil, dass man das dann nochmal von so back to the start nochmal macht, ist nicht selbstverständlich. Genau, genau. Aber sie wollte gerne ein zweites Kind haben. Und ich merke auch, Ich merke auch, wie es meiner Mama gut tut. Es hat so viele Seiten, die man heute jetzt kennenlernt, mit denen man einfach nicht gerechnet hat, dass man die kennenlernt. Aber ich wusste auf jeden Fall, dass ich diese Erfahrung machen möchte, wie ist es, Papa zu sein. Und ich war dann einfach, ich sage mal, seit einigen Jahren wusste ich das und bin froh, dass es noch geklappt hat. Das ist wunderschön, weil auch da ist es nicht selbstverständlich, weil nur weil man will, auch wenn beide wollen, heißt das lange nicht, dass das automatisch auch dann klappt. Also das ist, hatte ich auch schon eine Folge, die dann im Nachhinein nach langem, langem, langem Versuchen ein Happy End genommen hat, aber da spielt halt dann doch die Natur noch eine große Rolle, ob das klappt. Schön, dass es geklappt hat. Ich selbst beneide auch Menschen um dieses Gefühl, dass man sagt, so, für mich, ich bin jetzt bereit für ein Kind, weil auch da hatte ich das nicht. Ich habe immer gewusst, ich will Kinder. [20:53] Ich weiß auch, wie Kinder gemacht werden, also das passt, rein theoretisch, biologisch ist mir das klar und wenn man nichts dagegen tut, ist es klar, dass es… Das wäre jetzt ein Thema für einen anderen Podcast. Ja, richtig, ja, gut. Aber wenn du Tipps hast, einfach. Aber trotzdem war es nicht, dass ich gesagt habe, so jetzt quasi Zielzeugung, so in die Richtung. Wir haben es auf uns zukommen lassen, es hat dann geklappt, schön, aber diesen Moment, wo ich gesagt habe, so jetzt wäre es super, da war ich halt vielleicht immer ein bisschen zu selbstbezogen, egoistisch, um zu sagen, jetzt bin ich auch bereit, da ein bisschen die Prioritäten zu verteilen, neue. Weil das tust du. Ja, ja und das ist auch eine Challenge. Das ist natürlich auch eine Challenge. Und ich weiß gar nicht, ob das jetzt so. [21:39] Im weitesten Sinne ist es natürlich Egoismus, aber es ist halt auch, du lebst halt dann ein fremdbestimmtes Leben. Das ist auch ein bisschen eine Form der Gewohnheit. Und das birgt auch Schwierigkeiten, logischerweise. Also jetzt ist es einfach so, dass ich bin jemand, der kreativ arbeitet und, wo es natürlich schwierig ist, wenn wir uns jetzt zum Beispiel, wir suchen immer noch so ein richtig gutes System, langsam sind wir angekommen, aber bei mir ist es halt so, wenn ich jetzt zum Beispiel drei Stunden Slots habe, das ist schwer für mich, weil ich komme vielleicht, kreativ arbeiten, das ist nicht einfach, das schaltest du nicht ein und aus, sondern da musst du mal irgendwo in einen Flow kommen. Wenn du gerade im Flow bist, dann hörst du wieder auf und gehst da drauf und gibst Fläschchen. Und dieser Rhythmus, das ist einfach noch, es wäre für mich zum Beispiel, deutlich einfacher, wenn ich sage, ich kann jetzt sieben, acht Stunden am Stück was machen und dann kümmere ich mich halt einige Stunden ums Baby und deshalb, geben wir gerade ein Vermögen aus für Babysitter. Diese Kinder tragen sich nicht in den Google-Kalender ein. Das ist total blöd. Es wäre viel praktischer, wenn sich das ein Slot nimmt, das Kind, wann es Aufmerksamkeit braucht. Und die Melanie ist ja auch selbstständig und hat auch viel Arbeit. Und deshalb müssen wir, ich glaube, wir machen das okay. Und wir. [23:06] Das Wichtigste ist immer das Baby. Und das ist auch gut so, aber es ist schon so, dass natürlich gewisse Dinge darunter leiden. Und an diesen Rhythmus muss man sich erst mal gewöhnen, aber langsam finden wir Wege, wie wir zumindest, ich sage jetzt einmal, in Sachen Effizienz, Arbeitseffizienz, wahrscheinlich 70, 80 Prozent von dem rausholen, was wir halt früher gemacht haben. Und da sind wir schon ziemlich nah dran, glaube ich. Das ist eh, also dieses Jonglieren mit den Ressourcen, Zeit, weil der Tag wird deswegen nicht länger, Das ist schon beeindruckend und ich muss sagen, meine Frau und ich haben da auch zu Beginn wirklich gekämpft. Sie ist eine sehr, sehr erfolgreiche Geschäftsführerin eines Digitalunternehmens. Bei mir war das gerade der Start bei Radio Wien, wo ich eben auch gesagt habe, so Morningshow, da will ich Gas geben und so. Das passt natürlich irgendwie nicht zusammen, diese lineare Karriere mit einem Kind. Das ist schwierig, ist verdammt schwierig. Und wir haben da auch dann als Paar einfach wirklich gesagt, okay, wir reiben uns wahnsinnig auf aneinander, weil jeder hat das Gefühl, er kommt zu kurz. Und haben das dann auch mit Hilfe, mit einer Paartherapeutin besprochen, die verdammt viel Geld dafür kassiert hat, dass sie uns sagt, nehmt euch eine Babysitterin. [24:21] Und ich meine, es war jeden Cent wert. Ich kann das jedem empfehlen, und wir machen das mittlerweile auch so ein bisschen als Servicecharakter, wenn sich einfach so gewisse Themen anstauen, wo du sagst, da weiß ich jetzt nicht weiter, da brauche ich vielleicht auch einen Schiedsrichter, weil du einfach in der Sache so emotional bist ist und dann sagt dir irgendwas Gescheites und du denkst dir, ja, es ist gelöst, wunderbar, das kann man ruhig machen, aber eben akut damals und wir gesagt haben, irgendwie, boah, das passt gerade nicht, und Babysitter löst so viele Probleme und du musst einfach diese Gedanken loswerden, die du irgendwie von dieser, von der Gesellschaft rund um dich, aufs Auge gedrückt bekommst, so im Sinn von, du musst als Mutter ständig nur glücklich sein und dieser Instagram Hochglanz Baby Blog, das ist halt nicht so. Es ist alles wert, aber es ist anstrengend. Da zitiere ich wirklich wahnsinnig gerne den Tom Filzer, drei Kollegen von mir, der gesagt hat, es ist das Anstrengendste und Beste auf der Welt. Und das stimmt. Ja, das ist ziemlich auf den Punkt gebracht. Ich glaube auch, dass die, also was du gesagt hast, dass jeder dann denkt, man kommt zu kurz. Also dieses... Ich glaube, die Opferrolle, die man dann gemeinsam einnimmt quasi, das ist natürlich auch, man hat Schlafmangel, man kann die Dinge nicht mehr so machen, wie man sie gemacht hat, man hat Angst, dass man, ja, keine Ahnung, arbeitsmäßig den Anschluss verliert oder vielleicht Deadlines nicht einhalten kann etc. Man kommt immer mehr unter Druck. [25:51] Und das Verständnis füreinander lässt dann manchmal irgendwie zu wünschen übrig. Und das ist natürlich eine, es ist natürlich eine Prüfung auch für eine Beziehung. [26:04] Keine Frage. Aber das gehört halt dazu. Und ich glaube, die Geschichte mit dem Babysitter, wie habt ihr das eigentlich gemacht? Weil wir teilen uns immer die Nächte auf. Eine Nacht sie, eine Nacht ich. Machen wir quasi die Nachtschicht. Aber wenn du Morgenmoderator bist, kannst du ja fast nicht die Nacht über... Also das hat alles Vor- und Nachteile. Weil einerseits ist natürlich das Morgenmoderator-Sein deswegen super. Erstens mal, weil ich um die Zeit produktiv bin. Also ich bin ein Morgenmensch und ich stehe auch auf nicht ganz so früh, aber doch auch früh, wenn ich nicht muss. Das passt, das ist für mich wunderbar. Früh ins Bett und früh auf, das haut hin. [26:40] Aber ich kann dann auch natürlich einiges an Arbeit schon erledigen, während meine Familie noch schläft. Heißt aber auch, ich kann früher zurück sein, weil dass ich zum Mittag mit der Arbeit fertig bin, ist ein Riesenvorteil, ein Privileg, das ich genieße. Das heißt so viel wie meine Frau, die in einer Branche arbeitet, die prinzipiell, glaube ich, nicht vom Mittag aufsteht. So wie Musiker eigentlich normalerweise. Oder halt zumindest... Wenn die da gerade sagen, mein Rhythmus ist anders als deiner. Ja, genau. Da geht es sich halt dann auch in manchen, und du weißt das vielleicht eh oder wirst das vielleicht noch merken, die Kinder sind nicht permanent krank. Und irgendwann einmal gehen da einfach die Urlaubstage aus und Pflegeurlaub und so weiter und dann musst du halt schauen, wie jonglierst du das, obwohl beide arbeiten und das geht sich bei uns aus. Also das war der Vorteil von dem Ganzen. Der Nachteil an dem Ganzen ist natürlich, also die Nächte, wenn ich am nächsten Tag Frühdienst habe, die gehören meiner Frau. [27:31] Ja, ansonsten haben wir es uns immer aufgeteilt von Anfang an. Was sehr, sehr super war, war die Tatsache für mich, hoffentlich kommen da jetzt keine Leute von der Still-Mafia, die sagen, es ist ganz schlimm, sie hat nicht gestillt bei beiden Kindern nicht. Das heißt aber für mich auch, dass ich von Anfang an mit dem Flaschel gleich wichtig war. Also ich konnte alles, was sie auch kann. Das Einzige, was ich nicht gehabt habe, war, dass ich Kini-Bauch habe. Aber danach war alles gleich. Das war einerseits natürlich im Vergleich zu einigen Freunden von mir, die auch im ersten Jahr des Kindes sehr, sehr gut geschlafen haben, weil sie einfach drüber geschlafen haben, während die Mutter halt das Kind gestillt hat, war ich halt dann für die Nächte dann dran. Aber gleichzeitig hat das für mich so eine unendliche Bindung zu dem Kind von Beginn an geschaffen, die ich gegen nichts eintauschen möchte. Und daher bin ich sehr glücklich mit dem, auch wenn ich im Nachhinein, also auch wenn sicher die Augenringe, also das ist halt da, das gehört halt dazu, aber die hast du als Morgenmoderator sowieso. Also von dem her passt das schon. Ja, aber wie macht ihr das? 50-50, eine Nacht so, eine Nacht so? Genau, also die einzigen Unterschiede sind immer beide sehr dankbar. Wenn meine Mutter mal da ist, einfach, dass man als Mann und Frau gelegentlich einmal in so einem Bett schlafen kann. Und ich rede jetzt wirklich nur von Schlafen. Also man ist einfach froh, wenn man gemeinsam einmal in so einem Bett schlafen kann. [28:56] Und das hat man halt natürlich dann irgendwie nicht, weil wir logischerweise der, der die Nacht halt macht und der andere schläft halt auf der Couch, also so ist das. Ah, okay, weil das einfach, also da geht es ums Schreien und aufgeweckt werden. Genau, einfach man hat eine Nacht, wo man schlafen kann, eine Nacht, wo man halt dann, Dienst hat. Dienst hat, so ungefähr, ja. Und es ist halt immer unterschiedlich. Und manchmal hat er immer ein bisschen Zahnprobleme und dann hat er eine Nacht, wo er normal aufwacht, zweimal zum Flascherl gehen und dann hat er eine Nacht, wo er viermal aufwacht und weint und schreit. Das sind immer die Nächte, wo er mehr aufwacht, das ist bei deiner Frau. Ganz genau. Schon, oder? Das teile ich mir immer gut ein. [29:38] Nein, aber das ist lustig, bei mir ist es immer so gewesen teilweise. Man hat immer das Gefühl, dass der andere die leichten Nächte hat. Das ist nur subjektiv. Völliger Blödsinn. Aber man glaubt das immer. Und es ist schon ein Grund, warum Schlafentzug als Foltermethode verwendet wird. Definitiv so, das weiß ich eben als Morgenmoderator und zweifach Papa kann ich das ganz genau sagen. Es ist auch, das ist etwas, das kannte ich gar nicht. Da musste ich auch wirklich an alle Väter auch die, es kann schon sein, also wenn dann das Baby immer schreit und du aufwachst und um 5 Uhr früh und er einfach nicht aufhört und dann steigt ein großer Frust auf und auch wirklich manchmal eine große Wut und dann nehme ich ein Polster, schrei einmal kurz rein und damit logischerweise der Kleine das ja nicht irgendwie, dass du das nicht irgendwie überträgst, aber das ist dann da, also das ist wirklich dieser Schlafentzug, der bringt Zeit nimmt dir zum Vorschein, die halt einfach auch, die man nicht kennt. Absolut, da bin ich 100% bei dir, also wer gedanklich seine Kinder nicht manchmal auch einfach gegen die Wand klatschen möchte, der lügt. [30:56] Wirklich, ich meine das einfach nur, weil sie sich so zum Ausrasten bringen und drei Sekunden danach, Sind sie Engel. Ja. Also das ist einfach definitiv so. Und ich finde, das darf man auch sagen. Das darf man sagen, weil es einfach, es bringt dich an die Grenzen. Ja, das tut es. Aber es ist, ich glaube, es ist keiner. [31:19] Ed Sheeran, Ed Sheeran habe ich gehört, da hat er irgendwie auf der Straße, ich weiß nicht, was das war, aber er hat irgendwie Leute überrascht auf der Straße und so weiter, nicht seine Fans, sondern irgendwelche Passanten. Und die haben ihm halt gesagt, sagt, sie sind gerade Eltern geworden und er ist sofort hingegangen und hat sofort gesagt, Guys, nobody does it perfect. Forget it, nobody does it perfect. You're great, you're doing great. Und die sind auch ausgelegt drauf, die Kinder, dass sie zu Eltern kommen, die keine Ahnung haben. [31:51] Sie sind so gebaut, dass man da auch die verzeiht. Also Kinder sind großartig und man darf auch nicht vergessen, weil das ist ein Hauptargument, warum ich diesen Podcast mache. Ich möchte ja für Familie Werbung machen. Weil ich es so großartig finde. All das, was wir jetzt aufzählen, stimmt, anstrengend, mühsam, aber es ist es wert. Es ist, also, ich möchte es nie nicht haben. Du kannst dir dieses Gefühl, selbst wenn du noch so übermüdet bist und wenn du noch so, und wenn du dir denkst, okay, jetzt steht es um sechs Uhr auf in der Nacht und bin komplett fertig. Und dann liegt er da drin, um halb fünf Uhr früh, putzmunter und lacht dich an. Und du denkst, okay. Passt schon. Es ist alles, was ist eigentlich. Ist er mehr du oder ist er mehr die Melanie? Er ist mehr ich. Mehr du? Ja, er ist mehr ich. Es wechselt immer ein bisschen. Am Anfang habe ich mehr von ihr gesehen. Jetzt gerade ist er total ein Papa. Okay. Macht doch nichts. Ist doch gut, oder? Voll. Ja, nein. Wunderbar. seine Mutter ist schon sehr schön. Also ich würde mich schon freuen, wenn er einiges von ihr übernimmt. Gute Mischung, dann passt es eigentlich perfekt. [33:09] Im Vergleich zum Alltag, den du davor gehabt hast, bist du Musiker. Du sagst, du arbeitest im Kreativen, aber Kreativ heißt halt auch meistens eher so lange Nächte. Dann gibt es vielleicht auch ein paar Feiern, auch wenn du jetzt vielleicht nicht der bist, der Hotelzimmer zerstört. Aber, also ich weiß es nicht, keine Ahnung, vielleicht tust du das doch, das ist nichts gesagt, aber da stellt sich halt schon was um. Ist der Erik von vor den Kindern ein anderer? Ich bin in der Hinsicht, muss ich leider von mir selber zugeben, ich bin relativ wenig Rock'n'Roll-Langweiler. Ich bin wirklich ein Yuppie. Also ich bin ein Arbeitstier. Und ich sitze und schreibe und produziere. Ich produziere alles selbst. Selbst ich bin ein bisschen Kontrollfreak und alleine dadurch, dass ich die Songs selber produziere, das kostet einfach so viel Zeit. Und gerade in der Covid-Zeit, ich habe auch eine Produktionsfirma. [34:19] Wo ich gerade für Musikfestivals zum Beispiel Musikvideos produziere. Das ist jetzt etwas, das habe ich in der Covid-Zeit ganz besonders natürlich logischerweise forciert. Nicht für Musikfestivals, aber halt einfach diese Seite. Und das alles versuche ich halt unter den Hut zu bekommen. Aber ich sage jetzt mal, das Kreative ist halt das, was einfach sich genauso wie ein Kind halt keinem Zeitrahmen beugt, sondern aber Gott sei Dank habe ich grundsätzlich einen Rhythmus, der halt eher ein 9 to 5 Rhythmus ist, als ein, keine Ahnung, 19 to 2 Uhr früh Rhythmus. Okay, also das heißt, du kannst das und bist dadurch, dass du eben selbstständig tätig bist und auch, also wenn jetzt nicht gerade eine Bandprobe ansteht, wo halt dann fünf Leute oder mehr zusammenkommen müssen und ein Termin ausgemacht ist, bist du soweit flexibel. Geht das oder schon? Ja, ja, ja. Ich bin im Endeffekt wirklich selbstständig, kann mir alles einteilen. Und in der Hinsicht ist, ich erlebe ein sehr luxuriöses Leben, zeittechnisch gesehen. sehen. Aber wie gesagt, also es ist halt einfach ein. [35:29] Rhythmus umstellen bedeutet jetzt nicht unbedingt zeitlich, sondern eher einfach, dass ich halt nicht mehr die Möglichkeit habe, wenn mich die Musse küsst halt quasi da zu sein und zu sagen, okay, bam, jetzt, setze ich mir, keine Ahnung, 10 Stunden vor den Rechner, klopfe das rein und mache da was Geiles, sondern es hat halt jetzt einfach seine Rahmen. Fehlt dir das? Naja, ich bin nicht in dieser Phase, dass ich sage, es fehlt mir, sondern ich bin in der Phase, wie finde ich eine Lösung. Ich bin immer nur am Suchen des und wir haben das jetzt wirklich, glaube ich, ganz gut im Griff in den letzten, aber es hat dauert. Es hat wirklich dauert, aber in den letzten ein, zwei Monaten haben wir langsam eine Möglichkeit gefunden, wie wir beide, sowohl familiär als auch arbeitstechnisch so funktionieren, dass halt nicht irgendwie jemand das Gefühl hat, dass es kurz kommt oder dass er das Gefühl hat, dass sich Druck aufbaut, weil halt was weiß ich, ich habe halt bei meinem Label alle sechs Wochen Abgabetermin für den nächsten Song und das ist schon ambitioniert, kann man nicht sagen. Das ist schon eine Challenge. Würde das deine Frau auch sagen, dass sie ihr eine Aufteilung gefunden habt, die euch beiden taugt? Ähm. [36:55] Ja, ich glaube, sie empfindet das, glaube ich, ziemlich genauso. Weil das ist eigentlich, das muss der Maßstab sein. Weil ich halte überhaupt nichts von außen über alle Beziehungen drüber gestülpte Regelungen, wie man sich zu verhalten hat, dass alle glücklich sind. Wenn jemand sagt, wir möchten uns die Betreuung und die Arbeitszeit 50-50 auf den Go. Wenn jemand aber möchte und sagt, hey, ich habe jetzt gerade, weiß ich nicht, dieses Projekt, das braucht jetzt gerade mehr, dafür habe ich nachher Lücken, Schafft man das, dass wir das gemeinsam abdecken? Schafft man das, dass wir uns das irgendwie so einteilen und so zusammenschachteln? Dann mach das bitte. Wenn jemand, so wie auch Freunde von mir sagen, wo er sagt, ich möchte eigentlich weniger arbeiten und mehr für die Family da sein und sie sagt, ja, ich habe gerade einen Karrieresprung hinter mir, ich möchte gerade mehr Karriere machen und die machen das so und das ist irgendwie 70-30, sie arbeiten und er daheim sein. Dann ist das super, dann ist das fein. Das war tatsächlich, ehrlich gesagt, was davor war so. Also davor war es so, da gab es einfach Zeiten, wo ich so under pressure war, wo die Melanie halt auch eine große Stütze war und auch ganz viele Dinge übernommen hat. Sie ist Künstlermanagerin, stimmt das? Sie ist Künstlermanagerin, genau. Sie studiert aber jetzt auch wieder, möchte ja zusätzlich noch verändern, einfach einfach keine Ahnung, weil sie das interessiert. [38:22] Aber seit da Leo da ist, ist es eigentlich so, dass wir versuchen. [38:35] Die Lösungen, wenn wir mal Unterstützung brauchen für gewisse Dinge, die eher extern zu suchen. Okay. Weil wir wissen, wir kommen gerade um jetzt recht in unserem Bereich mit dem, was wir halt machen müssen und der Rest gehört dem Leo. Und da ist jetzt nicht so, dass ich zum Beispiel jetzt sage, du, ich habe jetzt, keine Ahnung, eine Tournee oder irgend sowas und kannst du das oder das übernehmen? Das ist halt jetzt einfach nicht so. Also die wird sie wahrscheinlich trotzdem tun, aber die Frage stelle ich ihr gar nicht und sie mir auch nicht wirklich. Also das ist einfach, wir suchen Lösungen, sodass das Werkel rennt, wie man so schön sagt. [39:17] Neben dem Werkel soll es aber eben auch noch die Partnerschaft geben. Kommt sie ja schon gemeinsam wieder raus? Ja, wir haben unsere Spots, aber sie sind sehr selten. Aber wir nehmen unsere Spots. Der Vorteil ist immer, wenn meine Mutter kommt, dann haben wir immer Date Night. Also da gehen wir tatsächlich ab. [39:37] Ins Kino oder einfach einmal aus und essen. [39:41] Ich habe da sehr interessante Aussage gehört, erst kürzlich vom Peter Hackmeier, mit dem ich gesprochen habe, ehemaliger Fußballprofi, der jetzt als Coach tätig ist und der nennt das immer Me, Me, We, also quasi Zeit für Sie, Zeit für sich und Zeit für uns gemeinsam und wenn Sie auf Date Night gehen, dann haben Sie auch tatsächlich sich gegenseitig das Verbot auferlegt, über die Kinder zu reden. Aha. Weil Sie sagen, sonst geht es eh wieder nur um die Kinder und ich kenne das, weil ich hatte das auch beim ersten Übernachtung, die wir quasi ohne Kind hatten, weil es bei meiner Mutter war. Meine Frau und ich haben uns dann quasi in der Therme, waren wir irgendwo in einem Thermenhotel und haben uns dann dort im Abendessenslokal am Handy die Fotos angeschaut vom Kind, dass es jetzt gerade nicht da ist. Und der Kellner kam und hat gesagt, ah ja, erstes Mal ohne Kinder? Und wir, ja. Also, weil ja, also das ist halt einfach dein Lebensmittelpunkt jetzt gerade, aber das ist schon auch gut, weil du warst ja davor auch Paar. Vor dem Kind. Und das darf man nicht vergessen. Und das ist ganz wichtig. Aber ich finde, wenn ihr das macht und wenn ihr auch das Bewusstsein habt, dass das notwendig ist, ist es super. Ja, ich glaube, bei uns ist es eher so, wir sind beide nicht sehr gut darin abzuschalten, wenn wir aus dem Büro gehen. Das heißt, wir nehmen die Arbeit gerne mit im Kopf einige Zeit. Ist das Büro zu Hause? Ja. Und diese Tür verschließt sich schwer. [41:02] Und daran arbeite ich sehr, weil ab dem Zeitpunkt, wo ich zum Beispiel beim Leo bin, möchte ich ihm einfach 100% meiner Aufmerksamkeit widmen. Sehr gut. [41:13] Und das bedeutet aber auch, wir haben eher so das Verbot, wenn wir aus sind, dass wir über die Arbeit reden. Aha, ja gut. Aber wir reden gern über den Leo. Das ist eigentlich so irgendwie bei jedem unterschiedlich. Es ist ja auch gut so. Es ist ja auch ein Lebensmittelpunkt, über den gesprochen werden muss. Das ist ja auch völlig richtig. Aber man darf halt nicht sagen, wenn eure gegenseitigen Befindlichkeiten nicht zu kurz kommen, finde ich, dann ist das ja super. Also alles, was für euch passt, ist super. Ja, wir haben, keine Ahnung, wir waren auf der Weißwurstparty gemeinsam zum Beispiel. solche Sachen, da kommst du dann eh, da hast du dann einfach mal, Eine Sause. Das ist auch wichtig. Das ist einmal im Jahr wahrscheinlich. Das rächt sich am nächsten Tag. Also von dem her, je nachdem wann man das Kind zurückbekommt von der Mama, rächt sich sehr am nächsten Tag. [42:05] Und was hat das noch mit dir gemacht? Also natürlich, du bist jetzt logistisch mittlerweile jemand und das ist auch etwas, was ich finde, was Eltern generell können und was auch Eltern als Vorteil mitbringen in Unternehmen, wenn sie nachdem sie Eltern geworden sind wieder anfangen. Logistische Sachen organisieren, Sachen eben einfach checken, organisieren, das können Eltern einfach automatisch, weil sie müssen. Also auch wenn du es vorher nicht gekonnt hast, das lernst. Ja, aber da ist die Melanie einfach großartig drin. Es gibt ganz, ganz, ganz, ganz viele Dinge, wo es einfach, wo ich den unfassbaren Luxus habe, dass sie halt schon das alles mal gemacht hat. Achso, weil sie, ja klar, natürlich. Sie hat ja quasi in Wirklichkeit schon schon Erfahrung. Genau. Also sie weiß einfach ganz, ganz viele Dinge, die in etwas meine Tante ist Kinderschwester, ehemalige unserer. Das ist aber super. Weil da rufst du an und denkst dann, weil irgendwas hat das Kind immer. Also und dann rufst du an, hey, was könnte das sein? Und dann sagst du, ah, das ist natürlich super. Unsere Babysitterin ist angehende Kinderärztin. Also wir haben da wirklich so teilweise in den Goldtopf gegriffen jetzt, was das betrifft. Und in Sachen Logistik, die Melanie ist immer am Planen von irgendwas. Das ist auch ihre Leidenschaft. Und ich bin halt Künstler. Ich sage es mal so. [43:35] Ich kann sehr strukturiert sein und sehr gut planen, aber wenn ich kreativ sein will, kann ich es nicht sein. Also es ist immer so, wenn ich zum Beispiel Phasen habe, wo ich sehr viel Band-Tournee-organisatorische Dinge machen muss. Ich organisiere auch für große Events zum Beispiel einfach musikalische Umrahmungen, wo große Bands involviert sind, wo ich sehr, sehr strukturierte E-Mails schreibe, bla bla bla, uninteressant. Aber. [44:05] Da komme ich nie in einen Flow. Also wenn ich sehr strukturiert sein muss, sehr klar sein muss, dann geht das und dann passt das auch, aber ich brauche dann, um kreativ zu sein, Chaos. Und ich brauche, da muss ich mich ein bisschen vergessen. Es muss fließen und da musst du es passieren lassen. Genau. Und das ist halt etwas, das hat die Melanie gar nicht. Die Melanie ist immer Bam, bam, bam, bam, bam, ja. Aber wenn man das weiß und nützen kann, ist das perfekt eigentlich. Also von dem her, warum nicht? Das soll ja so sein. Hat sich deine Art, weil das habe ich bei mir gemerkt, an einem ganz simplen Beispiel, ich habe plötzlich begonnen, bei Disney-Filmen zu weinen, nachdem ich Papa war. Also mich hat das eher emotional gemacht. Das habe ich davor nicht. Davor war es mir wurscht. Wurscht, ich meine, ja, Dumbo war cool, aber wenn jetzt die Mama von Dumbo, den Kleinen da, also du kennst die Szene, dann weine ich. Und das ist auch gut so, ich fühle mich wohl damit, das ist mir völlig egal, aber mich hat es emotionaler gemacht, dass ich Papa geworden bin. [45:09] Merkst du das bei dir? Vielleicht merkst du es auch in der Musik, die du machst? Ähm, Es hat mich verändert. Aber ich war immer ein recht emotionaler Mensch. [45:24] Gerade bei positiven Emotionen. Also, dass ich die... Weißt du, was es mir gebracht hat? Es hat mir die Liebe, lustigerweise, und ich weiß nicht einmal warum, die Liebe zum Musikhören wieder zurückgegeben. Weil ich bin Musiker und irgendwo habe ich das immer als, also ab einem gewissen [45:48] Zeitpunkt ist es halt Arbeit. Und wenn du den ganzen Tag Musik machst und dann, was ich dann mache, wenn meine Freizeit ist, ich höre Podcasts zum Beispiel oder eher gesprochenes Wort oder nichts. Und ich habe durch, ich weiß nicht warum, es hat überhaupt nichts mit dem Thema zu tun. Es ist nicht so, dass dass ich immer lauter Songs sage, über Geburten oder so. Oder über Kinder. Aber das ist jetzt wieder ein ganz großer Teil von meinem Leben, ist, dass ich wieder sehr viel Musik höre. Und da auch sehr emotionalisiert bin. Aus welchem Grund auch immer das geschifft hat, das hat mich verändert. Das weiß ich, das ist seit der Leo da ist, ist das wieder so. Und ich weiß nicht genau, warum. Aber es macht dir Spaß und macht dir Freude. Ja, ich bin wahnsinnig dankbar dafür. Ich bin wahnsinnig dankbar dafür. Und ich habe diese Momente, aber das... [46:47] Es ist einfach alles ein bisschen anders und manche Dinge auch intensiver, die es vorher nicht waren und andere Dinge dafür wieder weniger. Es ist schwer zu beschreiben. Aber ich glaube, ich weiß ungefähr, wohin du willst. Gibt es schon einen Song für den Leo? Ja. Wie heißt er? Er heißt Isn't He Lovely. Ah, okay, gut. Hommage an Stevie Wonder. Von Stevie Wonder, Isn't She Lovely, für seine Tochter geschrieben, als sie geboren wurde. [47:16] Und es ist ein völlig anderer Titel. Es ist eine Ballade und sehr langsam. Es ist nicht dieses Aber es ist von über den Moment, wo er geboren wurde. Also dieser spezielle Moment und auch meine Du hast mich gefragt, was habe ich ihm gesagt? Und das waren die Gedanken, die ich hatte. Es waren die Gedanken, was der Text ist, coming closer, all around is just way too bright and cold, there's someone here to be near you. Let me get closer, because what you don't know yet is that I'm here to hold your hand and be with you. Isn't he lovely, beautiful, just adorable? Isn't he flawless, like sunrise in spring? Isn't he somewhat everything? [48:08] Und die zweite Strophe ist dann schon quasi das, was ich ihm auf den Lebensweg mitgeben möchte. Das ist »When you get older«. Know that everyone falls and stumbles, but it will be okay. If you hit, if you miss, boy it is what it is. Things don't come as you please. Take it easy and day by day. Just be sure that I love you just as much either way. Total, ich meine, das bringt es auf den Punkt, oder? Ich hoffe. Ich glaube schon, weil ich glaube, das ist das Wichtigste, was wir als Eltern machen müssen und den, weil wirklich müssen, nämlich dem Kind sagen, hey, wurscht, was du machst. Wir sind da, wir lieben dich. Fehler können dazu, sind sogar wichtig. Und das ist, also genau um das geht es. Das ist abgekupfert von Kobe Bryant. Ja, warum nicht? Das war etwas, das haben wir immer gedacht, ich möchte das irgendwann meinem Sohn sagen und dann haben wir gedacht, ich bringe es gleich ins Lied. Aber Kobe Bryant ist, für die, die ihn nicht kennen, ein Basketball-Superstar gewesen. Hat man zu kennen. Sehr früh verstorben, kurz nachdem er einen Oscar gewonnen hat. Das ist eigentlich komplett verrückt. [49:19] Und der hat erzählt, dass es einen Moment gab, der sein ganzes Leben verändert hat. Da war ein Teenager und hatte ein ganz, ganz schlimmes Basketballspiel und hat, keine Ahnung, 30 Mal geworfen und einmal getroffen oder so. Ein absolutes Katastrophenspiel. Und sein Vater hat ihm nach dem Spiel gesagt, schau Junge, ob du 40 Punkte machst oder ob du einen machst, ich liebe dich immer genau gleich. Und das hat ihm so viel Selbstvertrauen gegeben und so viel Kraft gegeben, hat er gesagt, auf der Basis konnte er seine ganze Karriere aufbauen. Und genau das muss es sein. Das ist das, was du sein musst. Als Vater auch, genauso wie als Mutter, da ergibt es überhaupt keinen Unterschied, finde ich. Hast du das auch so mitbekommen eigentlich? Du hast vorhin von deinen Großeltern gesprochen, dass die so viel dir mitgegeben haben. Ich weiß relativ wenig über deine Kindheit. Ich weiß nur, dass dein Vater Indonesier ist, dass deine Mutter Österreicherin ist. mein Vater war ein sehr brutaler. [50:19] Ein Verbrecher. Und er hat sich natürlich logischerweise erst nach der Hochzeit herausgestellt, aber er war nicht sehr, sehr lange in meinem Leben, zwei Jahre und dann ist er einfach verschwunden. Und dann hat er lange Zeit gedroht, mich zu holen, mich quasi zu entführen. Es war damals noch nicht so klar, dass wenn die Mutter Österreicherin ist, dass sie dann automatisch Staatsbürgerschaft hat. Das war relativ schwierig für meine Mutter, eine Staatsbürgerschaft zu bekommen. Und sie hat dann in ihrer Verzweiflung nach zwei Jahren dem Bundespräsidenten geschrieben. [50:56] Und dann kam zwei Wochen später quasi meine Staatsbürgerschaft. Okay. Und aus dem heraus, meine Mutter war immer quasi lange Zeit eine beschützende Löwin, was natürlich auch irgendwo gewisse Probleme dann ergeben hat. Aber im Endeffekt waren meine Großeltern, weil meine Mutter halt auch sehr viel gearbeitet hat, Krankenschwester, hat viele Zwölferschichten gehabt und so weiter. Also für einen großen Teil meiner Kindheit waren auch meine Großeltern verantwortlich. [51:34] Und sowohl meine Großmutter als auch mein Großvater haben mir halt immer alle Unterstützung und alles an Selbstvertrauen gegeben, was man einem Kind nur irgendwie geben kann. Das ist auch der Grund, warum ich nie Drogen genommen habe, weil mein Großvater hat irgendwann zu mir gesagt, schau, ich habe noch nie irgendwas von dir wollen, ich habe noch nie irgendwie gesagt, bitte mach das für mich. Aber sei so lieb, nimm nie irgendwas Blödes. Und dann habe ich gesagt, ja, und das war ein Versprechen und das hält bis heute. [52:05] Aber das heißt für dich natürlich auch, dass du... Eigentlich keine Vaterrolle hattest, die du dir als Vorbild hernehmen kannst. Doch, mein Großvater. Der Großvater ist das Vatervorbild? Der war meine Vaterfigur. Und was war der für eine Vaterfigur für dich und was machst du anders oder was nimmst du mit? Ich habe viel von meinem Großvater. Für mich war er immer der größte Mann, der je gelebt hat. Und das war deshalb, weil er einfach stolz war auf das, was er gemacht hat in seinem Leben. Und das bedeutet, er war Galanderführer in der Papierfabrik Steirermüll. Und danach war er Schulwart in der Volksschule Lackirchen, in der Hauptschule Lackirchen, wo ich halt zur Schule gegangen bin. Und da habe ich jede Woche, jeden Tag bin ich zu ihm gegangen und er hat mir mein Butterflässerl schon geschmiert gehabt. Und ich hatte halt diese Bezugsperson direkt immer in der Schulzeit auch schon. Und ich habe total zu ihm aufgesehen und er war so zufrieden. Er war immer so wahnsinnig zufrieden mit seinem Leben. Und das hätte ich gern mehr. Ich hätte das gern mehr von ihm übernommen. Er hat immer so gewirkt, er war immer total stolz auf das, was er erreicht hat, weil er das halt alles erreicht hat nach der Kriegszeit. Und er war halt einer der Menschen, die dieses Land wieder aufgebaut haben. [53:30] Und das ist halt etwas, wie soll ich sagen, er hat mir eine, genauso wie meine Großmutter, beide gemeinsam, eine unerschütterliche positive Lebenseinstellung mitgegeben. Unerschütterlich stimmt nicht. Sie haben eine grenzenlose positive Lebenseinstellung, die manchmal etwas erschüttert wird, natürlich durch das, was einem im Leben passiert. Aber wenn es dann hart auf hart geht, kommt man darauf, das ist immer noch da. Und das ist auch das, was ich als Künstler einfach in erster Linie weitergeben will, ist diese positive Lebensfreude. Und auch dieses einmal zufrieden und glücklich sein mit dem, was man hat. Vielleicht eben das, was du von deinem Großvater beschrieben hast, der hat sich einmal zurückgelehnt. Ja, ja. Und er war so, er hatte einfach, weißt du, Menschen, außenstehende Menschen würden vielleicht nicht automatisch sagen, okay, das ist jetzt ein großer Mann. Größe hat nichts mit Status zu tun. Aber was war das für ein großer Mann? Ja, der war für mich genauso groß wie Sammy Davis Jr. Oder Michael Jackson. Er war, er hatte diese, er hatte diese Größe in sich. Ja, und das, das ist beeindruckend. Schön, so ein Vorbild zu haben. [54:52] Wie würdest du einen guten Vater beschreiben? [54:59] Oh, wow. Ich kann es nicht. Puh, ja. Ach, wie würde ich einen guten Vater beschreiben? Ich glaube, indem man seine Hausaufgaben macht, das wäre mal zumindest ein Anfang. Also ich glaube, dass es nicht, wie soll ich das sagen, nicht sich unbedingt Dinge zusammenreimen, sondern schon auch seine Hausaufgaben machen. Was ist denn eigentlich im Jahr 2024 so der Letztstand an Kinderpsychologie, Gesundheit, Wissenschaft, dass man sich damit auseinandersetzt. Andere Dinge musst du dann eh selber zusammenreimen. Aber ich glaube, wenn man da eine gute Basis hat, dann ist es schon so, dass man zumindest sagt, okay, man tut mal alles dafür, dass man zumindest das Basiswissen hat und dann hat man vielleicht, ich habe das Glück, ich habe jemanden an meiner Seite, die halt einfach wirklich Bescheid weiß oder mehrere Leute und dann halt auch auf die Hören. Und würdest du sagen, bist du das? [56:08] Also ich glaube auf jeden Fall, dass ich alles tue, um ein guter Vater zu sein. Und das, wie soll ich das sagen? Ich habe mir über das noch nie so Gedanken gemacht. Ich weiß, ich glaube, der Gedanke ist eher, dass er ist jetzt einfach das Wichtigste. Und ich glaube, solange das so ist. [56:39] Gibt man eigentlich, glaube ich, sein Bestes. Schau, es wird ohnehin nur eine Person geben, die das sagen kann und das ist der Leo. Ja. Und den fragst du halt dann einfach. Schau, mein, wie soll ich das sagen, mein Vorbild in der Hinsicht oder die Art und Weise, wie ich sagen kann, guter oder schlechter, ein besserer Vater zu sein, als der, den ich hatte, ist jetzt keine große Kunst. Ja. Und ich glaube, ehrlich gesagt, ich kann das jetzt, ich kann dir sagen, meine Einstellung stimmt, glaube ich, aber ich kann dir das nicht sagen, weil ich weiß nicht, vielleicht bin ich ein guter Vater jetzt im Babyalter und bin im Teenage-Alter kein guter Vater. Oder vielleicht, weißt du, ich das Schlimmste, das Schlimmste, ich denke da sehr weit und ich denke auch für mich, ich habe auch mal, wie soll ich das sagen, einige Zeit, hatte ich sehr viel Distanz mit meiner Mutter, meine Mutter und ich sind sehr close und sehr tight, aber es war auch einige Zeit nicht so. [57:41] Und ich möchte das alles nicht beim Leo, ich möchte, dass das einfach ihm, und ich weiß aber, das kann ich, was weiß ich. Du kannst nur deinen Teil dazu tun, das stimmt, das ist völlig richtig. Und es wird wahrscheinlich eine Zeit geben, wo das Kind mit den Eltern einfach nicht anfangen kann. Vor der Zeit hatte ich richtig Angst. Ja, auch jetzt schon. Und ich weiß nicht, wie ich dann bin. Aber ich glaube, ich weiß nicht, ob man überhaupt selbst von sich dieses Urteil überhaupt fällen kann. Ich finde allein schon die Tatsache, wenn man sich Gedanken macht, ob man es ist, ist schon mal super. [58:19] Weil man muss, wenn man darüber nachdenkt und sich denkt, hey, ist das, was ich mache, gut? Ist das richtig? Hätte ich es besser machen können? Will ich es das nächste Mal besser machen? Das ist schon, also Selbstreflexion prägt auf jeden Fall dazu bei, dass man es nicht ganz falsch macht, glaube ich. Ja, also ich hätte es sicher besser machen können. Es gibt sicher tausend Sachen, die ich jetzt schon besser hätte machen können. Aber ja, das ist halt leider jeden Tag so. Und es beginnt mit der Tatsache, dass man, keine Ahnung, den Teller mit der falschen Farbe verwendet. Also das kommt dann alles noch oder dass du das Weckerl falsch aufschneidest. Ja, das habe ich gerade bei einer Tochter mit Alter zweieinhalb. [58:57] Bei dem, was du jetzt gelernt hast, im jetzt noch nicht ganzen letzten Jahr, aber seit du Papa bist, wenn du jetzt zurückdenkst, ich nenne es als Kategorie im Podcast so zurück in die Zukunft, stelle vor, du triffst den Erik, bevor er Papa wird. Gib ihm einen Ratschlag. Hör auf deine Frau. Das ist prinzipiell nie schlecht. Okay. Hör auf deine Frau. Na, also ich glaube jetzt, bis zum jetzigen Zeitpunkt. [59:29] Finde ich es eigentlich voll okay. Ich bin jetzt nicht so, dass ich mir denke, ich glaube, das ist jetzt alles in einem normalen Ausmaß. Wir versuchen, unser Leben weiterzuleben und immer mit dem Wissen, dass es jetzt etwas gibt, das wichtiger ist. Und, Und ich glaube, dass wir das ganz gut machen. Also ich bin da eigentlich ganz stolz auf uns. Aber wie gesagt, ich bin auf Stufe 1 von 100. [1:00:06] Dann vielleicht ein bisschen Demut, oder? Demut ist sicher etwas, was man auch lernt, oder? Ich bin mir ganz sicher, es wird der Moment kommen, wo du mich vielleicht in 4, 5 Jahren oder vielleicht in 10, 16 Jahren fragen wirst, welchen Rat hätte ich mir gegeben und ich würde sagen, den. Ja, den. Jetzt gerade ist sowieso alles auf Reaktion. [1:00:29] Und bislang ist jetzt, glaube ich, noch nicht sehr viel super schiefgegangen. Er ist ein super glückliches, tolles Baby, der sehr, sehr fröhlich ist und hat halt einfach seine Wehwehchens. So wie sie alle haben, das ist ganz wichtig. Du hast gesagt, und damit möchte ich jetzt dann auch schon schließen, dass du sehr viel Musik hörst jetzt. Auch durch den Leo. Und ich habe eine Playlist, die von allen meinen Gästen befüllt werden darf. Aber bitte nicht mit deinem Lieblingssong, sondern mit dem Song, der dir deinen Spotify-Algorithmus kaputt macht, weil du ihn immer hören musst, weil ihn der Leo hören möchte. Gibt es sowas schon überhaupt? Also keine Ahnung, irgendwelche Kinderlieder, wo du dann am Ende des Jahres bei Das war dein Jahr auf Spotify und du hast 4000 Mal gehört, weiß ich nicht, den Titelsong von, weißt du, was ich meine? Ja, ich weiß. Diesen einen Song. Aber es ist nicht, ich schwöre dir, der Song, den er kennt, als sein Lied. Singst du ihm das vor? Ich singe ihm jeden Abend drei Lieder vor. Okay. Das eine ist sein Lied und er erkennt das. Schön. Er ist immer am aufmerksamsten eigentlich bei dem Lied. Und ich singe ihm ein Lied vor, das in meiner Kindheit extrem ist. [1:01:50] Einprägsam war und das ist Bleib schön wach von Mary Poppins. Das ist das Schlaflied, was sie bei Mary Poppins singen, wo sie aber quasi eigentlich singt Bleib schön wach und schlaf nicht ein. Schau den Stern zum Fenster. Sie sagt quasi den gegenteiligen Text, aber sie singt es halt so, dass die Kinder da reinschlafen in kurzer Zeit. Und das dritte ist der Klassiker Lalliloo. Und welchen soll man nehmen? Bleib schön wach. Bleib schön wach? Ja. Okay, da kommt das aus der Playlist. Mary Poppins. Ich sing es zwar auf Deutsch vor, aber das englische Original von Julie Andrews ist atemberaubend. Ja, ist halt stimmlich großartig. Mary Poppins überhaupt, kann man sich anschauen. Lernt man viel. Auch wenn man sich das als Erwachsener anschaut und sich dann ein bisschen anschaut, in welcher Zeit hat das gespielt. Ist ein Film meines Lebens. Also ist ein großartiger Film. Unglaublich kreativ. Großartige Musik. Die besten Schauspieler und Darsteller Dick Van Dyke. Die sind einfach Götter. Absolut. Ehrlich gesagt, danke vielmals für den Besuch. Unglaublich spannend. Ich sage Dank. Hat mich sehr gefreut.

Kapitel

Bernhard Vosicky

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