Die Papamiasche Müdigkeitstheorie – Warum die ersten Jahre nur so verfliegen
Episode 82
19:56
In dieser Folge sprechen Bernhard und Dominik darüber, wie sehr sich unsere Zeitwahrnehmung mit Kindern verändert:
- Warum verfliegen die ersten Jahre so schnell?
- Was hat Müdigkeit damit zu tun?
- Und wie schaffen wir es, trotz Alltag und To-do-Listen, wirklich präsent zu sein?
Kapitel:
- (00:00) – Zeitwahrnehmung mit Kindern: Ein Toast, viele Gefühle
- (01:20) – Warum die Zeit mit Kindern so schnell vergeht
- (06:10) – Die Papamiasche Müdigkeitstheorie
- (13:00) – Präsenz statt Perfektion: Was wir von Kindern lernen könnenWeiterführende Links:
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Transkript:
Bernhard:
[0:00] Wenn sie jetzt ihren Toast so geschnitten haben möchte und ich esse, weil ich ja ein böser Vater bin, falsch geschnitten habe, den Toast, dann kann das schon zu einem Auszucker werden. Warum? Weil für sie das jetzt gerade total wichtig ist.
Dominik:
[0:18] Papa Mia. Reine Männersache.
Bernhard:
[0:21] Der Podcast von Papas für Papas und für alle, die Papas mögen. Klingt cool, ist es auch. Willkommen, neue Folge Papamia. Der Dominik ist da. Dominik, willkommen. Ich freue mich immer, wenn du bei mir bist, weil dann kriege ich so viele Denkanstöße. Und auch diesmal ist es so, du hast die Folge in Papamia mit der Blanca gehört, mit der Blanca Fetsch.
Dominik:
[0:46] Genau.
Bernhard:
[0:46] Die sehr empfehlen, sei übrigens auch eine der erfolgreichsten Folgen bisher, die sich als Zeitmanagement-Expertin, nachdem sie einen Fast-Herzinfarkt gehabt hat, Und quasi ihr die Natur gesagt hat, hey, du musst jetzt dein Leben irgendwie auf die Reihe kriegen, weil nur Stress und so geht nicht. Und sie hat dann durch diese Zäsur, durch diesen gesundheitlichen Breakdown eigentlich sich auf einen ganz anderen Bereich in ihrem Leben fokussiert, nämlich Zeit, Familie und so weiter und wie man das gescheit unterbringt. Und dann hast du gesagt, das ist spannend, weil das Thema Zeit beschäftige ich auch.
Dominik:
[1:20] Schon lang eigentlich. Also ist jetzt auch blöd gesagt. Ich habe mir immer schon Zeit genommen für das Thema Zeit. Also auch mich eingelesen und auch diese kulturelle Zeit eben. Welche Leistungsgesellschaft, wie rauscht man da eigentlich durch? Und welche Rolle spielen dann plötzlich Kinder da drin? Das hat mich interessiert. Können wir jetzt besprechen?
Bernhard:
[1:40] Man sagt ja auch immer so, und das würde ich wirklich bestätigen, auch wenn es so ein Halt-Hanspruch ist, so quasi an den Kindern merkt man, wie die Zeit vergeht. Unterschreibst du das?
Dominik:
[1:51] Es sind auch diese Aussagen, wo man sich selber oft nicht zurückhalten kann und gerade bei Kindern, die man dann öfter, also nicht jeden Tag sieht, sondern wieder mal sieht und dann diese Saga mit, man, du bist ja schon so groß geworden.
Bernhard:
[2:02] Ja, voll, oder?
Dominik:
[2:03] Und das waren Saga, die du ja als Kind nie hören wolltest. Da hast du gedacht, ja, fällt euch nichts Besseres ein, als Begrüßung auf die Art. Kommt auf einmal, weil es wirklich so ist, weil die so dermaßen schnell groß werden und weil man merkt, so quasi, man hat es gerade noch in der Hand gehalten. Ja, ja, ja. Haben sie noch nicht mal bewegen können. Dann auf einmal fangst du zum Krabbeln an, blabbern und auf einmal ziehen sie an dir vorbei.
Bernhard:
[2:24] Und machen Matura. Oder eine Lehre oder was auch immer. Aber ich weiß, was du meinst. Das ist extrem heftig und ich habe jetzt gerade auch wieder ein bisschen nachgedacht darüber. Lustigerweise habe ich über meinen allerersten Ferialjob nachgedacht. Mit 15. Weil das war beim Turek auf der Marilferstraße in Wien. Und dort Quant verkauft. Also ich weiß, ich kann nicht Ihnen helfen, Mensch. Dann war ich 15. Und das heißt, das ist jetzt fast 30 Jahre her. Und das macht mich ein bisschen fertig, weil mein Papa ist jetzt 73. Er war damals 43, vor 30 Jahren. Ich bin 42.
Dominik:
[3:08] Bitte sehr, keine Depri-Folge.
Bernhard:
[3:10] Nein, keine Depri-Folge, überhaupt nicht, weil es ist ja toll. Und es ist ja vor allem, wenn man zurückdenkt, wie viel in diesen 30 Jahren passiert ist, seit meinem ersten Ferialjob. Und gleichzeitig aber auch, wie schnell die Zeit vergangen ist. Das ist schon heftig.
Dominik:
[3:27] Und eben an einem selbst, aber ich finde, wenn die Kinder mal da sind, dass diese Zeit halt so wahnsinnig schnell vergeht. Weil wenn du sagst, die ersten paar Jahre, wie war es denn eigentlich, wie war das bei dir mit, keine Ahnung, wo er das Fläschchen nicht mehr genommen hat zum Beispiel. Du kannst dich oft nicht mehr daran erinnern, weil du denkst, das ist ja schon so ewig lang her. Und derweil, weiß ich nicht, war das, ja, ein Katzensprung in der Zeit.
Bernhard:
[3:52] Und ich glaube, es geht allen so,
Dominik:
[3:54] Die Kinder haben. Alle, die man fragt, ist das auf jeden Fall so.
Bernhard:
[3:57] Wir fragen euch jetzt, wenn ihr gerade über Spotify hört, wir machen eine Umfrage und da könnt ihr gerne reinschreiben, ob ihr auch das Gefühl habt, dass mit Kindern die Zeit deutlich schneller vergeht, gleich nachdem ihr uns eine Bewertung dagelassen habt. Das ist nämlich das Allerwichtigste.
Dominik:
[4:09] Kann man sich dann entscheiden, doppelt so schnell, dreifach so schnell.
Bernhard:
[4:12] Zehnfach. Genau, genau. Also, aber das ist wirklich, also meine Große ist jetzt zehn geworden, hat übrigens jetzt ein Handy, anderes Thema, werden wir auch mal eine Folge machen, würde ich sagen. Und die hat, und seit dieser zehn Jahre, das merke ich immer dann, wenn ich so auf meinem Handy die Erinnerungsfotos reingespielt bekomme, das war heute vor sechs Jahren und so weiter.
Dominik:
[4:31] Das ist überhaupt schlimm, weil das sind ja die Zeit, nicht Zeitkiller, sondern eher, dass man merkt, wie schnell die Zeit vergangen ist. Vor einem Jahr, du denkst, da war es ja eigentlich noch, ja.
Bernhard:
[4:41] Aber das ist ja Ich habe ja quasi
Dominik:
[4:43] Noch ein Baby, jetzt ist er drei.
Bernhard:
[4:45] Ja, Wahnsinn, oder? Aber das ist eine geile Funktion von den Handys, finde ich, dass sie das machen, weil das sind Erinnerungen, die du sonst nicht hättest.
Dominik:
[4:51] Wenn man nicht gerade irgendwas anderes sucht, ja. Ja, gut. 5.000 Fotos, das ungefähr so ein Jahr Pensum ist wahrscheinlich.
Bernhard:
[4:59] Beim ersten Kind, das weißt du nicht. Aber beim zweiten Kind macht man deutlich weniger Fotos. Okay. Es ist leider wirklich so, ja. Also das ist ganz heftig.
Dominik:
[5:06] Da können wir ja Erfahrungen teilen.
Bernhard:
[5:08] Aber das heißt, bei den Kindern merkst du, wie die Zeit vergeht, Wir unterschreiben das beide zu 100%.
Dominik:
[5:14] Absolut.
Bernhard:
[5:16] Weil aber auch, und das finde ich ganz spannend... Auch für mich war ja als Kind Zeit, ist ja immer relativ, aber war natürlich eine ganz andere Wahrnehmung, als sie es heute ist. Also dieser Zeitpunkt, als Kind denkst du ja eigentlich immer von Geburtstag zu Weihnachten zu Geburtstag, oder? Das ist so der Gedanke, den man hat. Wann habe ich wieder Geburtstag? Sagt meine Kleine jetzt immer. Und jeden Sommer, das dauert schon noch. Und da, das war so lang, wenn ich mir jetzt denke, naja, das ist mein nächster Geburtstag, das ist ja bald.
Dominik:
[5:49] Und vor allem, wenn man es dann von der anderen Seite erlebt und man denkt, Weihnachten, Geburtstag, Sommer, Winter, nächstes Weihnachten war ja gerade schon wieder. Und man ist daneben. Also wir empfinden das sicher anders. Und ich wollte eben herausfinden, streng wissenschaftlich in meiner Recherche. Gut so.
Bernhard:
[6:05] Das ist mir wichtig.
Dominik:
[6:07] Warum das so ist.
Bernhard:
[6:08] Und du hast es herausgefunden, hoffe ich.
Dominik:
[6:10] Ich habe zumindest drei Punkte herausgesucht. Sag an. Die können wir diskutieren. Der erste wäre, und das war auch, ich habe es eben am Anfang gesagt, habe viel darüber gelesen, auch bevor ich Kinder hatte, dieses, was ist Zeit in einer Kultur, wie gehen andere Kulturen mit Zeit um, wie subjektiv ist das Ganze und das stößt man dann natürlich auch auf diesen naturwissenschaftlichen Ansatz. Ja. Mit Einstein und Raumzeitkrümmung und so weiter.
Bernhard:
[6:37] Erklärst du mir jetzt die Relativitätstheorie?
Dominik:
[6:40] Ich wollte, dann bin ich draufgekommen, dass ich als einsterkennendes Wissenschaftler sehr schnell an meine Grenzen stoße. Da verhaspeln wir uns, das ist, glaube ich, nicht gut. Das Einzige, was ich da nochmal rausgefunden habe und meine eigene Theorie darum herum gebastelt habe, man trifft immer wieder auf dieses Beispiel, diese Raumkrümmung, ist quasi, wenn eine Metallkugel auf einen Kopfpolster fällt. und das gibt so diese Krümmung, hat er quasi diesen Raum.
Bernhard:
[7:05] Wieso hast du Metallkugeln im Bett?
Dominik:
[7:07] Und jetzt bin ich eben drauf gekommen, genau das war es in den ersten zwei Jahren, weil mein Kopf gefühlt wie eine riesige Metallkugel in den Kopfholster geknallt ist, weil ich einfach nur müde war, die ganze Zeit.
Bernhard:
[7:19] Okay, ja, ich verstehe.
Dominik:
[7:21] Das war mein Ansatz. Warum vergehen die ersten zwei bis drei Jahre so schnell? Weil du es, glaube ich, sowieso nur im Halbwachen mitkriegst.
Bernhard:
[7:27] Weil es so vorbeirennt dann, Jerel.
Dominik:
[7:29] Weil der Schlaf unterbrochen ist, weil du, eben du kannst nicht durchschlafen, du bist irgendwie auch auf diesem Schlafrhythmus gebunden vom Kind. Also ich glaube, diese Eisenkugel, diese Eisenkugel, die lustvoll in den Kopf, wo es da einschlägt, weil man so müde ist, erklärt, glaube ich, die ersten paar Lebensjahre des Kindes, wo du es, glaube ich, wirklich oft ein bisschen in diesem Halbschlaf-Dusel mitkriegst.
Bernhard:
[7:54] Und trotzdem. Und das ist ja mein Ansatz. Ich möchte ja das positiv gestalten. Es war gar nicht ganz so positiv.
Dominik:
[8:02] Naja, positiv. Es ist ja auch nicht negativ, aber es ist ja so, ich habe auch viel Schlaf tagsüber nachgeholt. Wir haben einfach unsere Schlafphasen angeglichen. Ich und mein Sohn. In der Nacht mit Unterbrechungen. Aber dafür hat man halt auch den Tagsschlaf ein bisschen mitnehmen können, wenn man es flexibel gestalten hat. Also ist ja auch super. Ist absolut positiv. Aber finden wir Eltern, die sagen, es war überhaupt kein Problem. Das erste Jahr, der hat sofort durchgeschlafen oder sie.
Bernhard:
[8:27] Es gibt schon die,
Dominik:
[8:28] Aber die lügen. Positiv oder negativ, aber es ist so.
Bernhard:
[8:31] Sie lügen. Sie lügen.
Dominik:
[8:32] Und es muss ja auch nicht überall so schlimm sein. Ich spreche jetzt auch nicht von Schreikindern und sowas. Da war Konstantinär ein Luxuskind. Aber ich glaube trotzdem, dieses Thema, du bist müde, geschafft und es ist eine komplett neue Situation für dich, hast du sicher die ersten Monate, Jahre. Also das wäre Erklärungsansatz Nummer eins. Ich habe es genannt, die Papamirische Müdigkeitstheorie.
Bernhard:
[8:54] Belassen wir auch so. Dieser Name gefällt mir.
Dominik:
[8:55] Also die Mersenkugel und der Kopfhörster, das gehört in jeden Erziehungsratgeber rein.
Bernhard:
[9:00] Und es könnte natürlich auch das sein, dass Kinder halt einfach anders sind als wir. Oder? Weil du hast Müdigkeitstheorie, genau, und ich finde das richtig, aber die Kinder haben einfach, also die Kinder sind immer selbstbestimmt eigentlich, weil die ziehen einfach ihr Ding durch. Und wir, und ich glaube, das hast du auch angesprochen, in diesen ersten, du sagst die ersten zwei, drei Jahre, ist sehr wenig Selbstbestimmung von unseren Eltern mit dabei.
Dominik:
[9:26] Das ist mehr Reaktion, glaube ich, als Aktion.
Bernhard:
[9:29] Und vielleicht machen das unsere Kinder eigentlich gut vor, weil die machen einfach ihr Ding und wenn sie es nicht kriegen, dann haben sie Mittel und Wege, es doch zu kriegen, oder?
Dominik:
[9:39] Ja, das führt eigentlich zu Theorie Nummer zwei und das ist eigentlich diese gehetzte Routine, die wir dann einfach haben, glaube ich, um alles auch unter den Hut kriegen zu müssen oder zu können. sondern, wie soll ich sagen, hättest du oder rushst du so dermaßen durch den Tag, dass du dann, das war auch eine schöne Aussage in dieser besprochenen Folge, mit dem Thema Zeitmanagement, dass du am Ende des Tages oder am Ende der Woche oder am Ende des Monats oder am Ende des Jahres, wenn dich jemand fragt, was hast du gemacht, eigentlich sagst du, keine Ahnung. Weil du da irgendwo durchgetrieben wirst, dich selber durchtreibst oder einfach auch mit neuen Lebensumständen dich einfach nach jemand anderem richten musst. Aber auch nicht alles andere ausklammern kannst, wie Beruf, wie Dinge, die einfach zu erledigen sind und so weiter. Also ich glaube, dass dieses Thema Stress und durch den Tag getrieben werden, sie dir auch Zeitkiller sind. Mhm.
Bernhard:
[10:39] Was wäre da der Weg raus? Weil das ist ja kein besonders angenehmes Gefühl.
Dominik:
[10:43] Das ist, glaube ich, dass wir uns, glaube ich, auch sehr viel von den Kindern dann wieder abschauen können auf der anderen Seite. Dass Kinder mehr oder weniger eh die besten Coaches sind oder ich habe es die billigsten Coaches genannt.
Bernhard:
[10:58] Hier widerspreche ich vehement.
Dominik:
[11:01] Dann haben wir uns geeinigt auf die zumindest erreichbarsten Coaches, die sind immer da. Und ich glaube, weil du auch gesagt hast, dass sie halt selbstbestimmt sind ich merke es halt auch beim konstantin wenn er spielt ein spiel da und wenn dieses blaue auto wenn da gerade mit diesem blauen auto gespielt wird dann gibt es das blaue auto und man selber sitzt oft daneben ich sag's jetzt überspitzt mit dem handy in der hand überlegst dann auch muss ich die mess beantworten kann ich das später zurückrufen war man schon einkaufen hat an hunger ist die windel voll haben auch genug windeln da geht es ja nur ratter ratter da rattert er die ganze Zeit und daneben sitzt der kleine Sohn mit dem blauen Auto und was geht, sage ich jetzt mal in seinem Kopf vor, blaues Auto.
Bernhard:
[11:42] Ja, klar. Und eigentlich blaues Auto mit Papa.
Dominik:
[11:45] Blaues Auto mit Papa, der womöglich gerade gehetzt daneben sitzt, weil er eben gerade denkt, was muss ich noch alles erledigen. Und ich glaube, da können wir uns so dermaßen viel abschauen, ohne da jetzt irgendwie belehrend zu wirken. Und das schaffst du ja auch nicht den ganzen Tag, weil den ganzen Tag mit dem blauen Auto spielen wird dann vielleicht andere Sachen liegen. Aber ich glaube, wenn man sich Kurzzeit nimmt und einfach mal überlegt, schalte alles andere ab und sei einfach dieses Me-Time und im Moment sein, das wird uns dann immer so gesagt, aber die können das, die haben sich noch nicht so verloren, dass sie sich selber wiederfinden müssen, die sind genau da und ich glaube, dass sie uns da irrsinnig voraus sind.
Bernhard:
[12:21] Sicher sogar und da eigentlich ist es total easy, weil da komme ich auch wieder auf das Zeitmanagement zurück, auch hier auch bei diesen Sachen kannst du versuchen, mit Priorisierungen zu arbeiten. Es ist immer die Frage, ob man das so zerdenken muss. Aber man kann schon hergehen und sich denken, hey, was ist wichtig? Was passiert, wenn ich die Mail, die jetzt am Handy aufpoppt, also ein großer Vorschlag, den ich auch versuche, mit mir selber jetzt vielleicht umzusetzen daheim, einfach mal beim Reingehen in die Wohnung, das Handy auf das Fensterbrett zu legen und dort liegen zu lassen und gar nichts mitzunehmen, weil eigentlich brauche ich es nicht. Wenn jemand etwas wirklich Wichtiges will, ruft er an, dann höre ich es, dann kann ich es ja holen. Aber alle Nachrichten dazwischen sind wahrscheinlich gar nicht so wichtig, dass sie jetzt unmittelbar beantwortet oder bearbeitet werden müssen. Aber die Zeit mit dem Kind ist jetzt schon wichtig, weil, das war auch abgedroschener Satz, aber unser Alltag ist deren Kindheit. Trifft's. Das lasst einen oft nachdenken und
Dominik:
[13:26] Ja, und auch deine oft getätigte Aussage, die ich mir notiert habe, aber trotzdem schon wieder vergessen, war, dass diese Zeit, die man mit dem Kind verbringt, ist quasi bis zum zwölften Lebensjahr. Und ich glaube eben, da haben wir eh auf der anderen Seite wieder einen Zeitdruck, weil das sind jetzt vielleicht Sachen, die man jetzt nicht verpasst und man muss sich, glaube ich, da keinen Druck machen. Aber, und ich meine auch, das muss ja nicht den ganzen Tag nur dauern, dieses Handy abdrehen und sich abschotten und ja nicht ablenken lassen. Aber ich glaube, es würden schon oft fünf Minuten reichen, wo man sich aber selber, wenn man es probiert, eh schon fast schwer tut. Denk einmal fünf Minuten an den blauen Elefanten. Ich glaube, da sind uns sicher ein bisschen was voraus, was natürlich auch umschlagen kann. Das blaue Auto kann dann auch in einer Sekunde durch den Raum fliegen und alles.
Bernhard:
[14:17] Richtig, richtig. Aber sie machen das für sich, so wie sie es wollen und so wie sie es brauchen. und verstehen dann auch teilweise gar nicht. Das führt ja auch zu Problemen, die für uns nicht ganz logisch sind. Weil wenn sie jetzt ihren Toast so geschnitten haben möchte und ich esse, weil ich ja ein böser Vater bin, falsch geschnitten habe, den Toast, dann kann das schon zu einem Auszucker werden. Warum? Weil für sie das jetzt gerade total wichtig ist. Heißt jetzt nicht, dass ich noch einen Toast mache, sondern natürlich haben wir einen Toast.
Dominik:
[14:52] Sicher machst du den Toast nochmal.
Bernhard:
[14:53] Warum musst du mich verraten? Warum?
Dominik:
[14:56] Wir machen alle den Toast nochmal.
Bernhard:
[14:58] Du weißt, was ich meine. Dieses im Moment bleiben führt natürlich auch zu Problemen, weil man will auch in dem Moment dann den Moment perfekt haben und ist sehr böse, wenn man ihn nicht perfekt hat. Also da haben wir halt dann natürlich wiederum einen Vergleichsfeld als Erwachsene, der uns das Ganze relativieren lässt. Was ist der Toast? Das ist mir jetzt gerade wurscht. Aber für sie oder für ihn ist es gerade super richtig.
Dominik:
[15:18] Das muss man überhaupt nicht unter den Hut bringen. Aber ich glaube, für sich selbst einfach mal kurz dieses rausnehmen und kurz Handy weg. Das ist wirklich lustig, weil es wirklich schwierig ist, auch oft diese fünf Minuten nur da. Nicht blaues Auto, wo ist das blaue Auto, ist das blaue Auto weg. Einfach nur.
Bernhard:
[15:39] Darf ich wieder meinen vielstrapazierten Dwayne The Rock Johnson zitieren? All-in gehen mit den Kindern. Du musst mit den Kindern all-in gehen. Eine kluge, logische Aussage, wer es kann. Und wenn das geht, das ist immer wichtig, wenn das gerade geht, also wenn du gerade ein super hochklassiges Projekt hast, das dir deinen Jahresumsatz bringt oder was auch immer und das muss halt fertig sein, dann darf man auch mal Paw Patrol einschalten. Ja, gar keine Frage. Und da musst du nicht. Aber wenn es geht, ist super.
Dominik:
[16:10] Eben, ja.
Bernhard:
[16:11] Und wir haben was davon. weil zum Beispiel, das merke ich bei meiner Kleinen, merke ich das massiv, die ist unglaublich opportunistisch also wenn ich jetzt Montag, Dienstag, Mittwoch, die Tage, wo ich quasi hauptsächlich, wo meine Frau halt dann ihre Arbeitstage hat, für die Kinder da bin, das sind immer die Tage, wo am Abend dann das Verlangen kommt, immer unbedingt mit dem Papa schlafen zu gehen, weil ich halt gerade logischerweise ihr näher bin, wenn meine Frau den ganzen Tag nicht da ist Und an den Tagen, wo jetzt am Donnerstag, Freitag ich oder wenn ich eine Veranstaltung am Wochenende habe, nicht da bin, dann ist das umgekehrt. Und das ist schon, also du hast Nähe, Bindung zum Kind im unmittelbaren Ergebnis, von dem, was du den ganzen Tag über gemacht hast, je nachdem wie präsent du bist.
Dominik:
[17:04] Ja, auch wahrscheinlich. Ja, weil es ist vielleicht auch nicht so präsenzabhängig. Wahrscheinlich kannst du es auch, wenn du bei der Tür einspazierst, diese, ich nenne es halt fünf Minuten oder diese Zeit, einfach mal kompromisslos zu verbringen. Ich glaube, das könntest du immer wieder unterbringen. Wenn man den Luxus hat, dass man sich dafür den ganzen Tag Zeit nehmen kann, ist natürlich auch super, aber eben hat nicht jeder.
Bernhard:
[17:25] Genau, aber die, die können sollten.
Dominik:
[17:27] Und ich glaube, diese kleinen Momente kriegt man schon irgendwo unter, auch wenn es gestresst ist. Und du sagst ja auch, ab und zu geht es halt nicht, ab und zu ist man selber irgendwo. Genau. Und das muss ja auch nicht sein. Aber ich glaube, das ist auch ein gutes Beispiel, weil da bin ich auch mal kinderwagenschiebend, vorbeigegangen in unserer erweiterten Nachbarschaft. Da ist ein Aufsteller gestanden. Und da ist gestanden Meditation, heute 1945 bis 20.30 Uhr. Das war genau das, was ich mir gedacht habe. Okay, du bringst die Kinder in den Kindergarten. Jetzt bitte entspannen. Kommst, das Wetter ist schlecht. Du kommst irgendwie hin, bist ein bisschen zu spät. und jetzt wirf dich in die Meditationskluft oder was man auch immer da anziehen muss. Gibt sich ja. Und jetzt gehst du meditieren, dreiviertel Stunde. Jetzt schaltest du ab. Ich glaube, so wird es halt auch nicht funktionieren. Das war irgendwie so mein, deswegen in kulturellem, Wie das bei uns so funktioniert. Du musst sogar etwas meditieren, musst du Zeit nehmen, und zwar genau dann.
Bernhard:
[18:26] Ja, ich verstehe das.
Dominik:
[18:27] Und da, glaube ich, sind die Kinder, die machen es, wenn sie halt gerade Lust haben dazu. Ich nenne es jetzt meditieren, es ist wahrscheinlich nicht meditieren, schmälere ich auch ein bisschen, aber wenn man mit blauem Auto spielen und dann sonst nichts denken meditieren nennt, dann können Sie das sicher besser.
Bernhard:
[18:41] Fokussieren, ist das auch okay.
Dominik:
[18:43] Und das kann ich halt nicht sagen, um 19.45 Uhr, spielst du mit dem blauen Auto?
Bernhard:
[18:47] Ja, könnte man schauen.
Dominik:
[18:48] 20.30 Uhr, probieren wir es mal.
Bernhard:
[18:50] Dann sollten Sie schon schlafen eigentlich. Wann geht denn da konstant nicht schlafen eigentlich?
Dominik:
[18:53] Ja, zwischen sieben und acht, sagen wir mal so. Aber es ist ein sehr guter Schläferer.
Bernhard:
[18:57] Guter Schläferer.
Dominik:
[18:58] Da darf man sich gar nicht beschweren.
Bernhard:
[19:00] Deshalb, was nehmen wir mit aus der heutigen Folge? Wir nehmen mit, ja, es stimmt, an den Kindern merken, wie die Zeit vergeht.
Dominik:
[19:05] Und ja, sie werden wirklich schnell groß.
Bernhard:
[19:07] Umso mehr ist es wichtig, diese Zeit zu nützen, weil es uns sonst, weil man es im Nachhinein bereut. Das ist ein bisschen so das, was man mitnimmt, glaube ich. Und ab und zu können diese kleinen Menschen gute Coaches sein.
Dominik:
[19:21] Voll. Ich sage billig, du sagst, sagen wir lieber erreichbar. Ja, verfügbar. Sie haben keinen Stundensatz. Sie sind generell.
Bernhard:
[19:30] Sie haben einen sehr hohen Stundensatz. Aber wir lassen das gut. Meine sind schon älter. Je älter das Kind, desto teurer. Das ist wieder voraus.
Dominik:
[19:36] Das weiß ich nicht. Das muss ich jetzt mal glauben.
Bernhard:
[19:40] Wir danken fürs Zuhören. Bis der nächsten Folge.
Dominik:
[19:42] Tschüss.
Bernhard:
[19:46] Der Podcast von Papas für Papas und für alle, die Papas mögen. Klingt cool, ist es auch.