Wenn Musik zur Familiensprache wird – Drei Generationen Pecoraro im Dreiklang

Episode 89
54:07

Was passiert, wenn ein Kammersänger, ein Jazzpianist und ein junger Saxophonist aus einer Familie kommen?

Herwig, Mario und Oscar Pecoraro sprechen über Musik als Generationenband, über Auftritte mit Gänsehautmomenten – und darüber, was Kinder brauchen, wenn sie ein Instrument lernen wollen.

Kapitel:

  • (00:00) – Musik & Familie: Die Pecoraros im Gespräch
  • (07:38) – Wie Kinder zur Musik finden – oder eben nicht
  • (17:16) – Warum Vater und Sohn nie zusammen musiziert haben
  • (30:45) – Bühne, Reibung, Respekt: Drei Männer, ein Projekt
  • (44:11) – Was Musik im Familienleben bewirken kann

    Weiterführende Links:

Website Mario Pecoraro – http://www.mariopecoraro.com/Startseite/

Acetaia Pecoraro – https://balsamico.at/

Drei Generationen Projekt „Pecoraro & Pecoraro“ – https://www.pecoraro-pecoraro.com/home.html

Website „Papa Mia!?“ – ⁠⁠⁠⁠⁠⁠www.papamia.at⁠⁠⁠⁠⁠

„Papa Mia!?“ – Youtube Channel ⁠⁠⁠⁠https://www.youtube.com/watch?v=vlczJi3MlqA&list=PLBsmCGWpasWcYdyEE3Pcl_aOATzJ9La-K&pp=gAQB⁠⁠⁠⁠⁠

Die „Papa Mia!?“ Playlist des Grauens – ⁠⁠⁠⁠https://open.spotify.com/playlist/7HIWtMrisEMEW8GxEbFwnD?si=1e7b8f1e464e44ec⁠⁠⁠⁠⁠⁠

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Transkript:

[0:00] Diese Familie, die da auf dieser Bühne steht und dann noch diese Musik macht, ich glaube, da sieht man in manchem Gesicht, das wäre schön, wenn man das auch hätte. Papa Mia, reine Männersache. Der Podcast von Papas für Papas und für alle, die Papas mögen. Klingt cool, ist es auch. Willkommen zu einer neuen Folge Papa Mia, diesmal so viele Gäste, wie ich noch nie in einer Folge hatte, Und zwar gleich drei an der Zahl. Drei, warum? Weil es drei Generationen sind, die gemeinsam eine Sache verbindet. Und das ist die Musik und eben auch die Familie. Ich begrüße dreimal Pecoraro. Einmal Herwig, einmal Mario und einmal Oskar Pecoraro. Herwig Pecoraro vielleicht vielen bekannt als Kammersänger, Mario Pecoraro als Musiker, Komponist, Pianist, Sänger. Und Oskar Pecoraro ebenfalls Musiker, Saxophonist. Alt oder Tenor? Ich weiß gar nicht. Tenor. Tenor, ja. Ich war zwar beim Konzert dabei im Theater Akzent und habe dort irgendwie auch die Idee geboren, euch dann zu dritt vor das Mikrofon zu holen. Aber welches Saxophon es war, habe ich nicht geachtet, jetzt weiß ich es. Wir sind im Tenor. [1:10] Ich möchte kurz einleiten, warum komme ich auf euch? Ich habe eben ein Konzert auf Empfehlung. Also den Mario kenne ich schon ein bisschen länger über Radio Wien, über meine Vergangenheit beim Radio, wo du bei mir auch im Studio warst und erzählt hast. Und wir haben auch, glaube ich, eine kleine Studiosession gemacht mit dem Klavier. Und das war richtig cool. Das war richtig fein. Und da habe ich schon gemerkt, das haut hin. Da passen die Vibes. Und dann habe ich eben mitbekommen, ihr macht auch gemeinsame Sache. Ihr, die Pecoraros. Und ich finde das ein extrem cooles Projekt, von dem wir unabhängig davon auch meine Eltern vorgeschwärmt haben, weil die euch gesehen haben. Und die haben mir und meiner Schwester dann Tickets geschenkt für den Theater Akzentauftritt, der wirklich super war. Und das, obwohl du ja, glaube ich, wirklich so ein Nahtoderlebnis hattest, Mario. Du warst so dermaßen krank. Es war eine Horrorvorstellung. Eine Horror-Situation für jeden Musiker, glaube ich. Du warst wirklich extrem krank, hast dann auch das Konzert ein bisschen früher beenden müssen, weil es einfach nicht gegangen ist. Und ich meine, wer dich einmal live gesehen hat, weißt du, das ist Hingabe. Ja, das weiß ich nicht, ob mehr Klavier oder mehr Schweiß drauf war auf der Spiele. Auf jeden Fall ein großer Eintritt. Hat er das eigentlich vom Papa? Ist der Herwig auch so ein actionreicher Musikersänger? Ist das was, was sich verehrt? [2:29] Naja, das kommt ganz darauf an, von welcher Seite man das sieht. Das ist halt so, wir sind ja eigentlich zwei verschiedene Genres. Ich habe ja angefangen, also ich bin ja klassischer Sänger und der Mario ist der Komponist und Songwriter. Das ist ja wieder was anderes. Und bei uns natürlich, in unserem Fach ist es schon, wenn man wirklich die Karriereleiter raufkommt, dann ist das schon eine, ich möchte sagen, schon Schwerarbeit, bis du da bist. Und da muss natürlich schon was geben und das kann natürlich in Action genauso ausarten. [3:10] War dieser Weg des Musikers bei dir immer so vorgegeben oder hast du eigentlich was anderes gemacht? Nein, das war überhaupt nicht vorgegeben. Ich wollte ja gar nicht Sänger werden. Also das ist überhaupt gar nicht zur Debatte gestanden. Ich habe eine normale Schulausbildung gemacht, bin dann in die Handelsschule gegangen und habe nebenbei noch eine Patisserie und Konditerei gemacht und bin dann aber zur Gendarmerie, habe Gendarmerie-Schule gemacht und war dann bei der Gendarmerie, dann bei der Polizei und dann erst von dort weg bin ich erst dann den Sprung zum. [3:49] Den Ohr, also zum Opernsänger gemacht. Du hast dir ein bisschen das Kulinarische jetzt schon anklingen lassen, vielleicht auch für alle, die uns via YouTube oder auch Spotify Video zuschauen. Wir sitzen da in der Balsamico Pecoraro. Das ist eine superschöne Location oben am Hügel Klosterneuburg mit einem Teich im Hintergrund. Man riecht auch beim Vorbeifahrt ein bisschen das Essig, weil ihr macht da Balsamico-Essig, oder? Erzähl einmal kurz, was ist das? Wir sind hier im Refugio, Peklaro Balsamico. Das sind es zweigeteilt. Hier unten, was ihr da jetzt alles seht, das ist unser Refugio, das ist quasi unser Präsentationsraum für den Balsamico und gleichzeitig so eine kleine Eventlocation, eine sehr kleine, sehr, sehr feine Eventlocation. Und da oben, das sieht man jetzt leider nicht am Podcast, da wird unser Balsamico hergestellt. Also mein Vater hat damals das alles aufgebaut und hat in Modena während seinem Gesangsstudium gelernt, wie man sieht, Essen und Trinken liegt. Drei, nicht so fern da ausgehört nach die beste Figur von uns drei. Das schwirrt schon. [4:55] Wir haben gute Hoffnungen. Aber er hat damals gelernt, wie man Aceto Balsamico herstellt und wir haben dann, ja, mittlerweile haben mein Sohn und ich, also ich habe die Firma übernommen und Gott sei Dank hilft mir mein Sohn da auch mit und wir produzieren hier ganz, also Aceto Balsamico traditionale, ganz einen hochwertigen Aceto Reisanko. Und heißen tut es Acetaya Pecorado. Acetaya Pecorado. Das kann aber keiner aussprechen, deswegen sage ich immer nur, es heißt Bekorato Balsam. [5:25] Die wenigen italienischen Hörerinnen und Hörer, die das können, die werden das dann wahrscheinlich unterstützen. Aber das heißt, das war bei der Ausbildung kulinarisch auf der einen Seite, wir bleiben aber ein bisschen beim Musikalischen, weil das ist das, was ich im Podcast eben abbilden möchte, so wie die Musik auch in der Familie verbindend wirken kann. Da kam der Weg dann zum Tenor und das hat dann aber schon irgendwie dein Leben bestimmt, oder? Ja, natürlich, das ist klar. Es war natürlich, weil wir gerade vorher von Actionreich gereden haben, es war natürlich schon ein großes Risiko, dass ich endlich damals eingegangen bin, denn ich war ja Beamter, alles unkündbar. Und wenn man dann sagt, so und jetzt wird Opernsänger, also da haben meine Eltern keine große Freude gehabt in dieser Hinsicht, weil ich meine Opernsänger, was ist das? Das ist ja ein künstlerischer Beruf, ohne Geld. Man lebt nur von der Hand in den Mund. Das hat man natürlich nur so gekannt. Wir kommen aus Vorarlberg, aus Blutens. [6:32] Und da ist die Kultur damals nicht so groß gewesen. Das darf ich nicht vergessen, wir hatten nicht einmal ein Musiktheater in Vorarlberg. Und so ist es dann entstanden, dass ich dann diesen Sprung gewagt habe und in dieses Theaterfach, also an die Oper, gegangen bin. [6:58] Wann kam denn dann der Mario? Darf ich über das Geburtsjahr sprechen? Ja, selbstverständlich. Das ist? 1957. 57. Und wie alt warst du, als dann der Mader gekommen ist? Ich war 21. Okay, also ein relativ junger Papa, muss ich sagen. Ja, da war ich aber noch nicht Opernsänger, da war immer noch Polizist. Okay. Wann kamen dann sozusagen die Opernsänger? Wann war das fix, dass das die Profession ist? Das war dann mit 26. Aha, okay. Aber das war ja dann offenbar doch so und vielleicht erinnerst du dich da. Da gehen wir jetzt ganz zurück in deine ersten Erinnerungen. Welche Erinnerung hat denn da die Musik schon gespielt bei euch? [7:38] Also ich kann mich nur an Musik erinnern. Mein ganzes Leben bestand eigentlich nur aus Musik. Aber ich glaube, es wäre auch wurscht gewesen, das hört der Papa zwar nicht so gleich, es wäre auch wurscht, wenn ich ein Tischler geworden wäre, wäre ich trotzdem Musiker geworden. Weil ich bin aufgewachsen und bei uns natürlich der Vorteil ist, wenn man in einem Haus aufwächst, wo Musik einfach so ein Thema ist. Das heißt, da steht einmal ein Klavier. [8:00] Dann habe ich mir zum Geburtstag irgendwann ein Schlagzeug gewünscht. Und das waren jetzt lauter so Wünsche, die waren nicht völlig aus der Welt. Also das war jetzt nichts Weltfremdes, sondern das war auch schon so, dass das dann unterstützt worden ist, einfach von allen Seiten, auch von der ganzen Familie. Irgendwann waren dann doch alle stolz. Zuerst haben sie alle geglaubt, er ist völlig wahnsinnig, dass er der Opernsänger werden will. Und irgendwann haben die gemerkt, er hat ja wirklich was drauf und das kann was werden. Und haben dann schon rundherum, auch unsere ganze Großfamilie hat uns dann wirklich angefangen, total zu unterstützen. Und für mich war es damals als Kind eigentlich schon so, dass es nur Musik gegeben hat. Also ich bin mit Klavier, mit Schlagwerk, ich bin eigentlich nur mit Musik aufgewachsen für mich. Ich habe mich auch nur dafür interessiert. Also es hat auch fast überhaupt kein anderes Thema gegeben, wofür ich mich interessiert hätte eigentlich. Und du warst ja dann auch sehr, sehr früh, vor allem mit dem Schlagwerk, klassisches Schlagwerk, akademisch unterwegs. Genau. Und war das dann das, wo du gesagt hast, okay, das war dann der Beleg dafür, dass du das ernst meinst, oder wie? Naja, nein, das noch nicht. Aber es war für mich so der ausschlaggebende Punkt, wo ich gewusst habe, erstens einmal, da kann ich Unterricht bekommen von jemand, der es richtig gut kann. [9:13] Du bist halt dann automatisch so in einer Musikerlaufbahn mal drinnen. Also wenn du einen wirklich guten Lehrer hast, der da so wirklich breit mal was beibringen kann, dann hast du mal einfach so ein gutes Fundament, dass du nachher, fast egal welches Instrument du spielst. Wie du sagst, ich habe mit dem klassischen Schlagwerk eigentlich angefangen und bin aber mittlerweile Pianist eigentlich, also fast ausschließlich nur mehr und Sänger. Aber egal welches Instrument du lernst, wenn du so früh lernst und ein gutes Glück hast, dass du einen guten Lehrer hast, dann kannst du nachher, welche Instrumente du da noch dazunimmst oder wo dann die Profession, das ist dann mit 15, 16, 17, überlegst du dir dann vielleicht einmal, okay, will ich das wirklich jetzt, ich habe mir das auch nie überlegt, wenn ich ehrlich bin, mein Weg war immer klar, ich werde sowieso Musiker. [9:57] Aber ich habe es mir jetzt nie so genau durchdacht, was oft einmal auch ein Fehler war, dann späteren, zu späteren, also wenn dann die Kinder kommen, dann lernst du schon auf einmal, irgendwie habe ich mir das schon anders vorgestellt, auch mal finanziell, finanztechnisch. Aber die Frage habe ich mir damals mit 10 Jahren, mit 15 und mit 20 eigentlich auch noch immer nicht gestellt. Aber der Weg bei mir war relativ klar. Aber es ist auch schön, dass man sich die Frage nicht stellt. Aber es ist umso schöner, wenn man die Möglichkeit bekommt, einerseits durch vorhandene Instrumente, das merke ich aus der eigenen Erfahrung. Also wenn die da sind, probierst du die aus. Und du siehst jemandem anderen zu, wie es ihm oder ihr Spaß macht. Das steckt an. Und von dem her ist das eigentlich super, dass es da ist. Also wenn kein Instrument da ist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass man irgendwie Lust kriegt, das zu machen. Ist irgendwie klar. Absolut, genau. Und wurde unterstützt, hat der Papa auch gesagt, okay, oder, also ich spreche jetzt mal aus meiner Erfahrung, bei mir war der Papa Hautarzt und der Opa Hautarzt. Also eigentlich wäre es logisch gewesen, dass ich das auch mache, ich wollte das aber nicht. Und es gab aber auch nie den Zwang oder den Druck, dass ich das mache, ganz im Gegenteil. Da hat es mir gesagt, na, aber du machst was Gescheites. War der Wunsch da, so im Sinn von, oder wie ist es dir gegangen, wie der Mario dann irgendwie den Wunsch gesagt hat, veröffentlicht hat, er möchte das schon, das wird sein Leben. Ja, das war eigentlich eine ganz klare Geschichte, weil. [11:15] Das ist eigentlich, das Thema ist bei uns gar nicht angestanden, weil ich glaube, der Boah war so ein sturer Hund, da hätte ich es sowieso nicht abbringen lassen, wenn ich auch was anderes gesagt hätte, aber es war ja sowieso klar, also der Boah ist in die Musikgymnasium gegangen und dann hat angefangen zu studieren, Musik studieren und mir war das recht, ich meine, mir war das sowieso recht, deshalb, weil ich immer gesagt habe, soll jeder das tun, weil wirklich eine Freude hat und mit dem, Wenn du das vom Herzen her machst und wenn du so eine Freude hast, dann wird auch was draus. Natürlich gehört das Quantum Glück genauso dazu und natürlich dann das Können. Aber das Können kommt ja dann vom Lernen her und die Begabung muss auch da sein. Also es ist eine Komponente, nicht nur eine Komponente, sondern es ist ein Zusammenschluss von vielen Komponenten, die dann schlussendlich mit dem bisschen Glück oder vielleicht mehr Glück zu dem wird, was man heute sagt, der macht eine Karriere. Jetzt haben wir sehr viel mit der Altvorderin gesprochen. [12:25] Du bist ja der große Bruder, du hast dann auch eine kleinere Schwester, die ebenfalls Musikerin ist, die Flora. Und du, Oskar, aber bist Saxophonist, Tonassaxophonist, wie ich jetzt kurz einmal offiziell weiß. Und wie war das bei dir? Hast du da Druck verspürt, sozusagen in dieses musikalische Erbe des Papas und des Opas zu steigen? Oder war das für dich auch freiwillig? Nein, ganz und gar nicht. Also Druck war wirklich keiner da. Ich habe auch relativ spät begonnen mit dem Saxophonspielen. Ich bin dann erst mit 14 in die Musikschule gekommen und habe richtig angefangen. Und davor in meinen Anfängen habe ich eigentlich nur aus Jux irgendwie mal die Ukulele in die Hand genommen und ein paar Texte geschrieben und dann zum Beispiel den Unterhosen-Song gedichtet mit sechs Jahren. Den kennt man ja. Der Unterhosen-Song. Ich verstehe. Von 20 Jahren. [13:14] Aber es war gar kein Druck und es war auch immer der Freiraum für mich auch, dass ich jederzeit ein Instrument beginnen kann und mich mal durchprobieren kann. Und die Sicherheit lag auch bei mir, dass ich einfach wusste, dass ich die Unterstützung von meinen Eltern habe, weil ja meine Mutter auch, Musik studiert hat, vielleicht kommen wir später da eh noch dazu, aber meine Mutter ist auch Musikerin und, Da war nie die Diskussion, ob da jetzt das Geld für ein, selbst wenn das Geld mal knapp war, ob da jetzt noch für ein Saxophon das Geld da ist oder für eine Ukulele. Das war einfach, stand nie zur Diskussion. Und da bin ich natürlich auch super dankbar. Und ja, es hat immer Spaß gemacht. Dass man zwischendurch nicht so viel Geld da ist, kennt, glaube ich, jeder Musiker, jede Musikerin. Das ist halt so, das gehört dazu. Also die Überlegungskünstlerinnen und Überlegungskünstler sind sicher auch in der Musik zu Hause. Aber erzähl du vielleicht einmal, Mario, du hast, das wusste ich zum Beispiel nicht, dass sozusagen die Mama vom Oscar auch Musikerin ist? Ja, die würde jetzt ja schon schimpfen. [14:14] Meine Frau hat Musik studiert auch, also Altblockflöte und natürlich alles, was dazugehört, Klavier, Gitarre und ist aber ME. Die Ausbildung ist Richtung ME, also sie ist unterrichtet am Gymnasium. Musikerziehung, ME. Hat lange am Gymnasium jetzt Musik unterrichtet und PPP, also Philosophie, Psychologie und hat ihr Leben lang auch total gerne Musik gemacht. Ist auch Kirchenchor, also mit dem ganzen typischen, was es am Land so alles gibt, auch aufgewachsen. [14:47] Und das hat uns auch immer total, so haben wir uns auch kennengelernt. Wir haben uns in Graz studiert, einer meiner besten Freunde hat dort Diplom gespielt und wir haben gemeinsam in einer WG gewohnt und so haben wir uns kennengelernt. Es ist irgendwie alles über die Musik gelaufen. Es wirkt so, als wäre das. Es ist einmal sehr interessant, wie jeder zur Musik gekommen ist. Also was bei dir schon aber logischerweise, auch du hast gesagt, die Jukulele, die muss aber da sein. Die muss mal da sein, richtig. Also es war im, wir hatten auch ein Klavier, in jedem von unseren Elternhäusern stand ein Klavier und es gab Instrumente und es war die Möglichkeit gegeben, einfach mal loszulegen. Der Freiraum wurde auch geschaffen dafür und insofern, wenn du dich da hinprobierst, zu allen Instrumenten einmal. Und schlussendlich brauchst du trotzdem die Inspiration, um dann wirklich mit deinem Instrument ernster voranzugehen und das wirklich zu verfolgen und da zu üben jeden Tag etc. Umso interessanter war es eigentlich, wie der Ausgabe wirklich zum Saxophon gekommen ist, weil das war dann aus dem Nichts heraus. Weil die Ukulele, nachdem ihm den ersten Lehrer dann besorgt hat, war die relativ schnell einmal abgeschrieben nach der dritten Stunde, hat ihm das nicht mehr interessiert. Und dann hat er schon immer ein bisschen am Klavier geklimpert oder einmal auf dem Tare von der Birgit. Und dann ist er eines, wirklich, da war er 14 und es kam am Ende Sommer und er hat gesagt, ich weiß jetzt, welches Instrument ich spielen möchte. Und wir zwei schauen und sagen, was? [16:05] Saxophon. Und nachdem niemand von uns ein Bläser ist, ein Bläserinstrument ist jetzt nicht unbedingt irgendwas, was einmal zu Hause herumliegt, wo man dann einmal so schnell reinblasen kann. Und gerade das Saxophon, wer das einmal ausprobiert hat, also wenn ich da reinblase, ich kann viele Instrumente spielen, aber in ein Saxophon reinblasen, da kommt bei mir nur heiße Luft. Und er hat das Instrument wirklich mit 14 Angriffen, bläst er einmal rein und es hat so einen unglaublich tollen Sound gehabt, so wie es jetzt doch klingt, natürlich schon verfeinert. Aber der Sound, der war schon ganz von Anfang an da. Insoweit die Birgit als auch meine Frau, waren total verwundert, wie diese Instrumentenwahl auf einmal einfach da war. Ja, ich muss jetzt dazu sagen, es ist so, ich habe Klarinett gespielt früher. Ich habe Klarinett gespielt, also auch ein Blasinstrument, habe auch mit Blockflöte angefangen, habe dann Klarinette gespielt, ziemlich lang und in unserer Familie, also bei meinen Brüdern, mein Bruder, der hat auch Saxophon gespielt. Also es ist schon so eine... Und Kreislauf. Man sagt ja immer, Talent überspringt dann eine Generation. Also kein Wunder, dass du keine Holzbläser gemacht hast. Und dass es dann weitergeht. [17:16] Also für die, die jetzt vielleicht musikalisch nicht so bewandert sind, aber die Karinette und die Saxophon sind dann doch in der Nähe. Da tut man sich leichter, umzusteigen. Genau. Also das ist ein interessanter Zugang. Und war das dann aufgelegt, dass ihr gemeinsam Musik macht? Oder ist Musik auch gemeinsam gemacht worden? Oder hat da jeder für sich gemacht? Ich erinnere mich zum Beispiel immer mit Freude daran, dass, wenn bei uns Gäste waren, ist eigentlich der Abend fast immer so ausgeklungen, dass wir um einen großen Tisch gesessen sind und gemeinsam Musik gemacht haben. [17:46] Ja, bei uns war das jetzt, da müssen wir über die Generationen wieder unterscheiden. Ich habe offenbar in den Westen das gestorben. Das stellen Sie jetzt alle so romantisch vor. Nein, aber was in meiner Zeit war, also bei meinen Eltern und bei meinen Brüdern, in unserer Familie wurde sehr viel musiziert. Also das heißt, wir sind ja italienischer Abstammung und wir haben sehr viel gesungen und mein Vater hat sehr harmonisch gespielt. Und die Mutter hat sehr gut gesungen, muss man sagen. Und die Brüder auch sehr gut gesungen. also da war das Singen und das Musizieren immer also das war immer da, das war auch wenn man zusammengekommen ist aber was uns zwei anbelangt Mario und mich, bei uns wurde nie gemeinsam musiziert also das war höchstens, dass man da zu Weihnachten, dass man mal eine stille Nacht oder ihr Kinderlein kommt oder ein Happy Birthday aber auch das glaube ich nicht, also das war da zum Beispiel gar nicht der Fall Nein, haben wir nie gemacht. Okay, spannend eigentlich, oder? Ja, es war schon so, dass unsere Welten von Anfang an sehr weit auseinander waren. Also mein Vater war einfach klassischer Opernsänger. Hat auch diese Ausbildung gemacht. Für meinen Vater war halt irgendwie, für den Papa war immer alles, also Musik, für die es keine Noten gibt, das ist einmal grundsätzlich keine Musik. [19:13] Keine ernstzunehmende Musik. Und für mich war es genau umgekehrt. Ich habe gesagt, für alles, was ich aufschreibe, wo ich jeden Noten, wenn ich einmal jeden Ton aufschreiben muss, ja, dann hört es sich einmal schon an, bevor ich anfange. Also so waren unsere Welten einfach komplett unterschiedlich. Meine Musik besteht nicht aus ausgeschriebenen Noten. Da gibt es vielleicht mal einen Liedsheet. Das heißt, da stehen mehr oder weniger Akkorde und dann ein paar Infos drauf, wie man den Song zu spielen hat und dann mal nur den Text und Akkorde. Und das hat uns von Anfang an eigentlich total, ich sage jetzt mal musikalisch, total getrennt. Ja, weil wir hätten ja gar nicht gewusst, was wir zusammen singen hätten sollen. Es waren ja nichts da, weil man hätte Volksliedern, das hätte ja schon gar nicht können. Das haben wir null interessant. Ja, auch, das haben wir ja nie gesehen. Und ich war jetzt kein Chorapetitor, ich habe seine Arie nicht begleiten können und er hat die Lieder, die ich gesungen hatte, gar nicht kannt. Es hat wirklich überhaupt keine Überschneidungspunkte gegeben. Dann liegt es jetzt nicht auf der Hand, dass man gemeinsam Musik macht. Nein, überhaupt nicht. Aber ich habe es euch gedacht, können wir uns schon treffen? Jetzt reisen wir uns zusammen. Wie kommt man dann auf die... Ich wollte es auch gar nicht. Es kommt ja noch dazu. [20:26] Jetzt kommt es raus. Der Podcast enthüllt. Weil ich habe ja Kapazierungen, wie hat der Mal ja gesagt, wir haben ja gar Kapazierungen gehabt, was soll denn erzählen, wie es angefangen hat, aber dort habe ich schon den Kopf geschüttelt, wo er die Idee gebracht hat, weil ich gesagt habe, das funktioniert nie. Also war deine Idee? Ja, es war meine Idee, also es war die Idee, ich durfte im Stadttheater Baden damals einen, ich habe einen Elton John Billy Joel Tribute Show mit Bands gehabt zu dieser Zeit, habe ich noch immer, mit der bin ich so jedes Jahr, spiele ich da ein paar Mal. Und damals kam vom Stadttheater von Baden die Anfrage, ob ich dort spielen möchte. Sie haben aber so einen Zirkel, der nennt sich Pop Meets Klassik, ob man dieses Programm auch mit einem Orchester machen kann. Und ich nur natürlich, ja, logisch kann man das mit einem Orchester machen. Alles gut. Umso cooler. [21:14] Und während aber die Proben dann schon angefangen haben, haben sie gemeint, ja, irgendwie, also ob's nicht, also die hatten schon einen Hintergedanken, glaube ich, bis heute. Ob's nicht, weil der Papa hat damals gesungen auch. Ein paar Jahre vorher hat er Drei-Mädel-Haus gesungen im Stadtteater in Baden und die hatten die Idee, ob es nicht möglich wäre, dass man vielleicht so ein Duett macht. Da gibt es ja auch dieses bekannte Duett mit Elton John und Luciano Pavarotti. Und ich so, ja, ob man das nicht gemeinsam mit einem Tenor vielleicht machen könnte und ich so, ja. Mit wem? Also so hat es irgendwie angefangen. Und das war dann so die erste Idee, dass man, und dann habe ich noch zwei, drei andere Nummern umgeschrieben, also Circle of Life, Elton John, Kenny, Feel the Love Tonight. Das hat der Papa alles nicht kannt. Er hat gesagt, Elton John, quasi, wer ist denn das? Und darum hat der Papa auch am Anfang gesagt, na, das kann ja nicht gehen und wie soll ich denn da und wie geht denn das und was soll ich denn da und irgendwie habe ich ihn dann Gott sei Dank dann doch überreden können. Und der Abend, da hat dann alles begonnen. Also das war so ein sensationeller, auch emotional so ein unglaublicher Moment, wenn du dich dann umdrehst. Also du bist ja total konzentriert und dann kommt der Papa raus und singt den ersten Song gemeinsam so. Und in den ersten Refrain schaust du dann einmal, habe ich dann einmal zum ersten Mal ins Publikum geschaut. Und die ersten sieben Reihen waren mal alle Mädels nur verschmiertes Mascara im Gesicht. [22:37] Und da habe ich gewusst, okay, das ist was Spezielles. Und da hat es eigentlich begonnen. Wie alt warst du da? Oder wo war dein Saxophon? zu der Zeit. Puf, war das so zwölf oder so, glaube ich, oder? Das war zehn Jahre. Also war ich zwölf Jahre alt, da hatte ich noch nie ein Saxophon gesehen. Nein, nein, nein. Ich hatte noch nie eins in der Hand, auf jeden Fall. Das hast du schon gehört. Ja, genau. Also die Musik, die mich inspiriert hat, mit dem Saxophon anzufangen, die habe ich damals schon gehört. Aber selber Saxophon zu spielen, um die Zeit, da bin ich noch nicht auf die Idee gekommen. Das bringt mich jetzt aber eh schon zum Musikgeschmack, wenn du sagst, der hat er gehört. Wo hast du die musik was wurde zu hause gehört für musik bei uns zu hause ja ja wurde oder klassik gehört wenn ich geübt habe das ist klar weil das läuft halt dann und ansonsten, Ansonsten ist da Radio Vorarlberg gelaufen. Keine Musik in der Vorarlberg. Oder dann Radio Wien. Es wurde auch nicht Ö3 gehackt. Das muss ich gleich dazu sagen. Sonst hätte ich ja das Ganze gekannt. Der Knoll hätte gesagt, den hätte ich ja diesen Schaß gekannt. [24:00] Nein, ich war wirklich wie eine Jungfrau, bin ich da hineingerutscht. Und ich muss sagen, Gott sei Dank bin ich hineingerutscht, weil da hat bei mir eigentlich einfach eine Türe geöffnet, wo ich gesagt habe, da muss ich mir das anhören und das anhören und das. Weil zu der Zeit, wo ich jung war, da haben wir vor allem Big Band gehorcht und Tanzmusik natürlich früher, wenn man tanzen gegangen ist. Aber Ö3, wie gesagt, hat man nicht gekannt. Und ich habe damals auch schon die ganzen Größen von damals nicht gekannt. Und das hat sich dann erst mit dem, dass wir dann gesagt haben, wir fangen dann an. Natürlich hat man die Beatles gehört und die Rolling Stones und das schon. Aber dann war das ziemlich schon, hat sich das dann schon erübrigt langsam. Und erst mit diesem Tag, wo wir dann gesagt haben, wir tun einmal Billy Joel und der Elton John und die ganzen Sachen tun wir mal aufarbeiten. Da bin ich dann hineingerutscht und ich höre mittlerweile auch Ö3. [25:12] Ein Spätberufler. Spätberufler. Alles, muss ich dazu sagen. Obwohl Jazz mich immer interessiert hat. Jazz hat mich immer interessiert. Aber dann ist es ja wahnsinnig spannend eigentlich, weil das färbt ja normalerweise schon immer ab, was die Eltern machen. Also ich weiß, mein Papa ist zum Beispiel Beatles, also Stone Nine, das war bei ihm klar. Und das hat sich auf mich irgendwie ausgewirkt in einer Form. War das dann nicht so, dass du, also die Berührung mit der Klassik? Nein. Also ich Die Berührung mit der Klassik schon, aber zu Hause wurde eigentlich überhaupt nicht Musik gehört. Also da gab es keine Schallplatten und keine... Das war jetzt nicht so, dass man das bei uns zu Hause jetzt, also bei meinem Vater, bei meinen Eltern zu Hause ist das jetzt nicht so zelebriert worden. Aber das war einfach auch, weil es ist den ganzen Tag irgendwie halt, wenn der Papa geübt hat, ist halt irgendwas gerennt, was er halt üben hat müssen oder gelernt hat. Und das war halt alles sehr klassikbezogen. Also die klassische Welt habe ich schon da mitgenommen, weil ich war viel in der Oper, weil es war einfach damals die einzige Möglichkeit, wie auch meine Mutter in die Oper gekommen ist, dass sie uns einfach mitgenommen hat. Das war einfach ganz lang so. Und so sind wir sehr viel am Abend in die Vorstellung mitgegangen und haben uns das alles, also so bin ich quasi in der Oper ein bisschen groß geworden auch. Also die klassische Welt habe ich schon mitbekommen, aber ich habe damals schon gewusst, also ich habe dann relativ bald auch gemerkt, das ist jetzt nicht das, was mich wirklich interessiert. Die Musik, die mich interessiert, waren so die Musiker, Musiker, also von Oscar Peterson, Keith Jarrett über, also Also ich habe dann relativ schnell angefangen, mich für Jazz, wirklich für Jazz zu interessieren. [26:41] Und das ist dann mehr oder weniger mit dem Studium auch dann alles gekommen, dass wir das dann wirklich auch, auscheckt habe und mich da hingesetzt habe, Sachen transkipiert habe, gute Trompeter, gute Saxonisten, also das war so der Weg dann einfach. Das hat dann aber offenbar abgefärbt. Das wurde mir, ich benutze zwar den Ausdruck nicht gerne, aber das wurde mir wirklich in die Wiege gelegt in der Fall. Also es war schon immer und ist noch immer mein Lieblings Genre, der Jazz. Egal welcher, ob lateinamerikanische Musik, ob Swing, ob alles. Und das haben, also ich kenne nur aus Erzählungen die Story, dass ich geweint habe, wie die klassische Weihnachtsmusik in meinen ganz jungen Jahren aufgedreht wurde und ich habe zuerst aufgehört zu weinen, bis das Jazz-Frank Sinatra-Album, Christmas-Album angedreht wurde und so, das umschreibt das Ganze eigentlich ganz gut, glaube ich. Ja gut, und bei mir, bei uns, also bei mir, oder bei uns zu Hause war es auch so, das klingt jetzt vielleicht blöd, aber wir haben gar keine Zeit gehabt, so viel Musik zu hören, weil entweder bin ich von der Probe gekommen, dann haben wir in der Arche Taya gearbeitet und dann bin ich wieder in die Probe, aber auch mal haben wir eine Vorstellung gehabt, das war. [27:53] Ein, jetzt sind wir wieder beim Kreislauf, das war durchgehend und wenn man was, wenn man mal Zeit gehabt hat, dann hat man sich mal gemütlich hingeguckt und hat Fernsehen geschaut. Aber jetzt zum Musik machen, jetzt geht man natürlich gene weiter und ich werde jetzt schon, natürlich kennt man sich, aber ich weiß auch, wenn ich zum Beispiel mit meinem Papa irgendwann ein gemeinsames Projekt habe, dann weiß ich auch schon, wo wir das Reibungspunkte geben, weil wir halt auch unterschiedlich sind. Wenn ihr jetzt gemeinsam Musik macht, was ist, wo reibt sich's? [28:27] Gibt es irgendwen, der ehrgeizig ist? Gibt es jemanden, der sagt, na, geh, komm, das machen wir mal, kring, kring? Wie tut man da? Habt ihr da irgendwie oder habt ihr alle dieselbe Herangehensweise in der Musik? Ich glaube, man kann es am besten so sagen, dass wir alle Profis sind und es ist klar, dass es einen musikalischen Leiter gibt, das ist mein Papa. Und wir hören uns generell gerne Vorschläge von jedem an, der etwas einzubringen hat. Aber am Ende des Tages, wie das Konzept ist und wie sich die Musik anhören soll, liegt am Ende des Tages die Verantwortung natürlich auch bei meinem Papa, glaube ich. [29:05] Ja, ich meine, grundsätzlich sind ja die Jobs ganz unterschiedlich. Ich bin ja Komponist, ich habe die Sachen alle sehr gut geschrieben, also ich weiß ja vorher schon ungefähr, wie das klingen soll. [29:18] Und was ich jetzt in den letzten Jahren, was man schon merkt, obwohl man sich so gut kennt, weiß ich dann trotzdem nicht bei jedem Song, wie das dann wirklich klingen wird. Das muss man dann schon ausprobieren. Wir probieren sehr viel. Speziell mit dem Papa, da setzen wir uns dann immer wieder zusammen und dann eher schauen wir, passt das von der Tonhöhe, passt das von der Lage her, müssen wir was transponieren. Also wird das funktionieren, wird das nicht. Und der Papa jammert natürlich immer, weil das extrem hoch ist, alles was ich schreibe, weil das natürlich nur dann wirklich super klingt. Und da schauen wir halt, was geht sich noch aus. Also wo ist es auch noch dann ein funktionierender Abend? Du musstest ja mal das singen auch, weil ein normales Tenor hast du in so einer Oper. Kommt nicht so fahren, der Papa ist Gott sei Dank eh in Richtung Heldenfach dann immer gehend gewesen. Das ist ja wohl schon ein bisschen gewohnt, dass er mehr Gas geben muss an so einem Abend. Aber als normaler, sag ich mal, Spinto-Tenor oder als normaler lyrischer Tenor hast du am Abend drei Arjen, die singst du. Und dann hast du dazwischen noch so kleine Rezitative oder ein bisschen was halt zum Singen. Und das war es dann eigentlich. Und das ist bei unserer Show schon was anderes, weil da ist der Papa eigentlich bei jedem Song gefordert. Und ich schreibe das natürlich alles so, dass wenn einmal die Streicher kommen und mein Ding, und dann trinkt der Papa noch oben einmal Vollgas drauf. Und das war am Anfang schon schwierig, dass wir da irgendwie auch die richtige jetzt musikalische Balance gefunden haben, dass das noch richtig gut funktioniert. [30:45] Gibt es da irgendwie eine Form von Competition auf der Bühne? Ist das competitive, so ich weiß nicht, redet man danach, tut sich Schmähfett im Nachhinein, wer hat den lautesten Applaus gekriegt? Nein, nein, das gibt es. Aber wer mal einen Text versungen hat, oder Moderation eigentlich noch mehr. Ja, da werden die gröbsten Fehler gemacht, haben wir zuerst einmal besprochen, und dann wird geschaut, wer am müdesten ist. Wer gewinnt das? [31:18] Das meiste trage ich, von der Stimme her, sage ich jetzt einmal, weil ich natürlich, der Mario hat geglaubt, das ist ein Tenor und das muss ich zwischen G, A, H, C abspielen. Und wenn du 16, 17 Stücke hast und du brüllst schwer nach, dann bist du natürlich nachher auch dementsprechend kaputt. Das ist nun einmal, das ist Schwerarbeit, das glauben viele Leute nicht, aber es ist nun einmal so. [31:45] Aber jetzt Competition ist es keine. Aber Competition ist es nicht. Also ich sage jetzt, ich habe mit meinem Papa immer Tennis gespielt. Und ich wollte natürlich irgendwann einmal besser sein als er. Und den ersten Sieg gegen einen Papa, das habe ich schon gefeiert. Also wie viele Runden um einen Tennisplatz ich da gelaufen bin, vor Freude. Weil das für mich schon, also das war natürlich, weil es ist ja auch, wir sprechen ja hier auch von Vorbildern, das darf man ja nicht vergessen. Der Papa ist ja, der Papa ist ein Vorbild, ist so. Das ist ja auch gut, da will man ja auch sein. Und dieses Vorbild, einen irgendeiner Weise zu übertrumpfen, ist ja auch das Ziel des Papas eigentlich, dass der Sohn das irgendwann mal macht. Also ich glaube, jeder Papa will, dass seine Kinder irgendwann einmal noch besser und noch was auch immer irgendwo ihn übertrumpfen. Aber das ist in der Musik fast nicht möglich, weil ich meine, wenn man zusammen musiziert, das sage ich immer wieder, das ist auch auf der Bühne so, wenn wir jetzt so dritt werden, wenn man so ein Tazett hat und einer probiert hier zu gewinnen, dann ist er falsch am Platz. Das muss zusammenspielen. Das ist wie in der Familie, wenn es nicht zusammenhält, dann funktioniert es nicht. Und auf der Bühne ist das das Allerwichtigste. [32:58] Das Aufeinander Acht geben, weil dann, das muss ja gespürt werden. Du hast ja das Gespür in dir drinnen, wo du sagst, halt, da muss ich mal zurückgehen. Ich kann nicht immer drauf losbrüllen. Wenn der André Piano hat, das geht nur noch mal nicht. Jetzt sagt er, es ist doch eine Gemeinheit. Es gibt solche Sänger. [33:18] Aber das sind keine Sänger, das geht nicht auf der Bühne. Ja, und dazu ist, glaube ich, wir sind auch zu wenig sportlich, wie man sieht, dass wir den sportlichen Ehrgeiz gehabt hätten, uns zu übertrumpfen gegenseitig. Und es ist schon, ja, es ist eh, wie der Papa sagte, es ist, wenn du mal auf der Bühne bist, erstens einmal ist das, das klingt auch so unromantisch, aber das ist wirklich einstudiert. Also das, was wir da machen, das proben wir ja zwei Monate lang. Und dann rennt er wie ein Film. Und dann geht es wirklich darum, das ist das, was wir proben. Also, dass jeder auch seinen Moment hat, wo er mal scheinen kann. Also, das soll schon so sein, dass auch dann der Oskar sein Solo hat, ich habe meinen Solo, Papa seine Soli. Also, das soll schon so funktionieren auf der Bühne. Aber das kann jetzt nicht so sein, dass da einer dann das richtig vorprescht. Also, dann kommt es auch nicht mehr gut rüber. Das ist keine Homogenität dann. Das geht nicht. Und das merkt ja das Publikum. Das geht ja nicht. Aber wie gesagt, ich wäre heute bereit, meine zwei Jungen vorzulassen, wenn ich nur die Hälfte singen müsste. Also es wäre nicht so, dass ich sagen würde, ich muss mehr singen. Aber das wollen die wieder nicht. Ist eigentlich der Oscar eine Reminiszenz an Oscar Peterson? Hat das mitgespielt? [34:33] Zum Teil. Ursprünglich kommt es eigentlich daher, muss ich ganz ehrlich sein, ein bisschen Oscar Peterson war dann auch dabei. Aber der quasi Ziehvater oder die Host-Family, wo mein Vater in Italien in Modena studiert hat, der den Papa oder deren Papa in die Welt des Aceto Balsamico eingeführt hat, das war der Oskar Vacari, das ist ein ganz enger Freund in unserer Familie gewesen. Und eigentlich von ihm kommt der Name Oskar, der hat mir damals schon taugt. Da war ich noch ein Kind und war damit in Italien und damals hat mir Oskar einfach schon taugt. Und ich habe zu meiner Frau, die ist schon ganz jung, wie wir uns kennengelernt haben, gesagt, wenn ich mal einen Sohn habe, dann heißt er Oskar. Und woher kommt der Mario? [35:12] Hat der einen Hintergrund? Ja, nein, der hat überhaupt keinen Hintergrund, er kommt von dem her, dass ich gesagt habe, weil früher, Früher, also wo meine Eltern die Namen gegeben haben bei meiner Geburt oder bei den Brüdern, da eine heißt Werner, da eine heißt Dietmar und da eine heißt Herwig, hat mit Pecoraro, mit Italien überhaupt nichts zu tun. Das war aber in der Zeit, wo man sich eher geschämt hat, Italiener zu sein. Also das war damals eine ganz schwierige Zeit auch, vor allem wenn du in Österreich geboren bist. Und da hat man halt arische und Anführungszeichen Namen genommen, damit das ja auch nicht. und habe gesagt, das hört sofort auf, wenn ich, und natürlich Mario, Mario Pecoraro. Das passt schon gut. Das geht nicht. Und Flora, oder von meiner Tochter, die Kinder der ersten, Luca und Laura. Also wir sind auf dieser... Die Cornelia, meine Schwester. Das passt schon, ist schon schön. [36:14] Jetzt ist das ja ein Papa-Podcast und ich möchte mir auch ein bisschen den Hörerinnen und Hörern ein bisschen was mitgeben, wo sie vielleicht selber in einer Situation sich abgeholt fühlen. Und da denke ich mir, sehr oft rede ich mit Leuten in meinem Alter, die halt auch Kinder in meinem Alter meiner Kinder haben, die dann mal ein Musikinstrument beginnen wollen. Und ich gebe immer zum Beispiel so einen Tipp, bitte, wenn jemand Klavier spielen will, kauft sie ihm kein billiges Keyboard. Sondern borgt es euch lieber, von mir aus, wenn es das nicht leisten, borgt es euch ein gescheites Klavier aus, man kann das mieten. Also Instrument ist etwas, finde ich, das Instrument selber muss ein schönes, ein gutes sein, weil sonst macht es dir keinen Spaß. Gibt es irgendwas? Was möchtest du, wenn jetzt die Eltern sagen, das Kind mag Musik machen? Gibt es irgendwie Ratschläge, die ergibt, weil es darf ja kein Zwang sein, gleichzeitig muss es ein bisschen dahinter sein. Das ist ja alles eine Gratwanderung. Es ist so, in jedem Beruf ist es nur einmal so beim Handwerk sowieso, je besser das Werkzeug ist, umso besser ist zu arbeiten. [37:14] Und wenn ich die Möglichkeit habe und die Mittel habe, dass ich sage, okay, das hängt wieder vom Finanziellen ab. Wenn ich sage, ich kann jetzt zum Beginn ein Keyboard hinstellen, damit das Kind einmal ein Gefühl kriegt für die Tastatur und so weiter, okay, das kann man respektieren. Das würde ich auch sagen, okay, das geht. Nur dann, wenn man sieht, aha, das soll zu einer Ausbildung kommen oder der soll das lernen oder er geht in eine Musikschule und in der Musikschule wird das sowieso gleich gesagt, dass man nicht billige Instrumente haben soll, dann soll man anständige Instrumente zur Verfügung stellen. Man kann es ja wieder verkaufen. Das ist auch richtig, das geht. Ja, und es ist auch, so wie es mit dem Oskar war, also gerade in Wien die Musikschulen, das ist unglaublich. Also wenn du ein Musikinstrument lernen willst, ich kann mich nicht erinnern, das war Ende August, wie der Oskar das vorgeschlagen hat. Wir haben gerade ein Glück gehabt, weil in unserer Musikschule im 15. Bezirk ist er platzfrei geworden. Und wie sie da hinkommen haben, haben ihn angemeldet und es war irgendwie fünf Minuten später war schon jemand da und hat gesagt, ja, und Instrumentenvermietung haben wir da auch, müssen wir dort und dort hingehen. Da haben wir sofort, ich sage es auch, wo man ausborgen kann, auch von der Musikschule, das kostet einfach fast gar nichts. Das ist in Österreich schon super. Als Pianist ist es natürlich immer ein bisschen schwieriger. Ich kenne das von mir. [38:41] Grundsätzlich mal zum Starten, dass man überhaupt mal schaut, okay, interessiert ihn das? Wie ich sage immer, schaut mal auf, will haben und tut es mal irgendwie zwei, drei Monate mit dem, was ihr da findet und dann muss man einfach weiterschauen. Und wie du sagst, es gibt so tolle Mietklaviere. Mittlerweile kannst du recht richtige Uprights, Pianinos kann man sich zu wirklich überschaubaren Konditionen irgendwie mieten. Und das macht dann halt gleich schon richtig viel mehr Spaß. Ja, auch bei den Streichinstrumenten ist das überhaupt kein Problem. Man wird nicht gleich Stradivari kaufen. Das ist halt so. Wäre auch schön. Die lassen wir dann zumindest nicht so im Wohnzimmer rum. Das ist eigentlich ganz gefährlich. Und dann gibt es natürlich den Moment, wo man dann draufkommt, okay, und ich glaube, jedes Kind, Also ich hatte das auch dann gesagt. [39:29] Das ist schwierig. Und das ist halt dann wirklich schwer, oder? Wie geht man dann als Eltern damit um? Weil einerseits denkt man sich, na geh, komm. Also das war ja bei Moskau auch so. Also der hat dann mit so sieben, acht, der hat so cool Ukulele gespielt. Also das war ja wirklich der, ich habe schon wie er ganz klein war gemerkt, dass er total begabt ist, rhythmisch auch. Also der hat die Ukulele in die Hand genommen und hat da, ist einfach total gegroovt. Er hat drei, vier, fünf Akkorde, das kannst du ja realistisch leicht lernen. Und ich habe dann nur gemerkt, und dann eben habe ich mir gedacht, ich tue ihm was Gutes und habe ich einen Lehrer organisiert, also ich mache, ich habe genauso die klassischen Fehler gemacht als Musiker, die alle anderen Eltern ausmachen, allen, anderen Eltern auch machen, also ich habe dann wirklich einen Lehrer organisiert und war dann dreimal dort mit ihm und dann hat er die Ukulele nicht, es hat ihm einfach nicht taugt und wie er ihm das unterrichtet hat, es kommt so auf den Lehrer an und das muss halt auch genau zusammenpassen mit dem Kind, also nur weil die Kinder dann irgendwo hingehen und sagen, sie würden das gerne lernen, also und dann kommen sie nach dem zweiten, dritten, vierten Mal zurück und sagen, es interessiert mir überhaupt nicht. Also man muss da auch hellhörig sein und dann schauen, okay, vielleicht probieren wir es bei einem anderen Lehrer oder nehmen wir mal zwei, drei Privatstunden bei jemandem, den wir irgendwo hier aufstellen. Einfach nur zum Schauen, ob es liegt am Instrument oder liegt es am Lehrer. [40:41] Also wenn da die ideale Kombination gefunden ist, dann ist es einfach super. Und ich war dann total betrübt, wie der Ausgehör, der hat die Ukulele nicht mehr angegriffen. Und umso fröhlicher, umso mehr hat es mir dann einfach Spaß gemacht. Da hat er auch ein Riesenglück dann gehabt, weil er ist zu einem super Lehrer in der Musikschule kommen. Also das war wirklich... Saxophon jetzt dann. Saxophon dann, wie er 14 war. Und da hat es ihm dann so richtig getaugt. Also wenn die Kinder mal alleine, das machen eh die wenigsten, wenn die mal alleine im Kinderzimmer ihr Instrument in die Hand nehmen und spielen, die müssen ja nicht gleich üben, üben. Aber einfach nur, wenn sie es in die Hand nehmen und spielen, dann ist das schon die halbe Miete von, Und da halt diese richtige Balance zu finden, weil alle Kinder machen das nicht, aber diese richtige Balance zu finden zwischen fordern und fördern, das ist wirklich auch gerade in dem Bereich, das ist einfach schwierig. Das ist immer so ein bisschen, wie viel kann ich noch ihn hindrängen, dass er jetzt noch was tut? Ich war ja auch als 9, 10, 11-Jähriger jetzt nicht der Allerfleißigste über. [41:48] Aber ich musste dann auch immer wieder und es ist aber schon gut, Und wenn auch ein bisschen so, also man kann schon, man kann sie oft einmal schon ein bisschen mehr fordern auch, als immer nur zu fördern. Also man kann das dann schon einverlangen auch, wenn ein tolles Instrument da ist. Und wenn man jedes Monat die Musikschule zahlt und das kann man den Kindern auch genauso sagen, du pass auf, das kostet irgendwie so und so viel im Monat, das kann man sich ja am Preis einfallen lassen. Hat bei uns funktioniert. und dann so schauen vielleicht, ob da ein bisschen die Bereitschaft dann größer wird. Aber das ist ein schwieriges Thema. Das war sogar bei mir als Musiker war das ein schwieriges Thema. Bei uns beiden. Meine Frau ist ja auch pädagogisch studiert und alles, aber das war auch bei uns einfach ein schwieriges Thema. Was hättest du dir gewünscht? [42:37] Jetzt mit dem Saxophon wurde alles richtig gemacht, aber die Ukulele, das war ja eh ein valider Versuch von meinen Eltern, mich da zu fördern auch. Das war ja nicht böse gemeint, dass sie mich da jetzt zu einem Lehrer schleppen oder so. Das war ja auch, ich weiß nicht, wie offen ich dafür war. Ja, dreimal waren wir dort. Ja, dreimal waren wir. Ich kann mich an die Zeiten dort erinnern. Es war jetzt auch keine schlechte Erfahrung oder so. Es war einfach, es war der Match nicht da und irgendwie habe ich mir dann gedacht, also ich weiß nicht mehr genau, was ich mir dabei gedacht habe, weil ich acht Jahre alt war, aber, ja, es hat dann einfach nicht gepasst und dann war die Inspiration auch nicht mehr da und ich habe immer das Gefühl gehabt, es hilft mir persönlich, wenn ich mit anderen Leuten Musik machen, mit Leuten in meinem Alter, wenn ich irgendwo dann an der Musikschule mit einem Saxophon in einer kleinen Big Band mitgespielt habe, das hat mich einfach voll gepusht auch und da bist du dann in der Competition mit den, Musikern und das ist schon nochmal der soziale Aspekt bei mir dann auch immer wichtig und für mich allein Musik machen die ganze Zeit ist dann wird einfach auf lange Zeit Phase, ist doch immer so. Ja und die Oquille ist ja nur ein Einstiegsinstrument, das ist ja kein Sol-Instrument, man geht dann in die Gitarre über und so wie es die Flora zum Beispiel macht. Wenn du jetzt auf der Bühne stehst mit Sohn und Enkelsohn. [43:54] Lernt man da auch irgendwie was über so, das denke ich mir teilweise recht schwierig ist, wenn man will irgendwie, man hat das Gefühl, als Papa kann man dem Sohn was sagen, der muss es dann weitergeben an deinen eigenen Sohn, lernt man da was über das Papa-Sein auch, wenn man so gemeinsame Projekte hat eigentlich? [44:11] Ja, ich glaube, Ich muss sagen, was man am allermeisten lernt ist Toleranz. [44:22] Also das ist, weil da muss man oft mehr den Mund halten, als wie zu Hause, weil wenn der Mario sagt, so und so ist das, dann erklärt das ja, okay, dann ist es so, aber ansonsten ist das nicht. Aber es ist schon, man muss Toleranz haben und das lernt man da, weil das ja nicht dieses typische Vater-Sohn-Verhältnis ist oder wie jetzt beim Mario-Vater-Sohn-Verhältnis, sondern das sind drei Personen, die auf der Bühne stehen und miteinander musizieren. Ob das der Vater ist oder der Sohn ist oder der Enkel ist, das spielt im Moment auf der Bühne für die Musik selber überhaupt gar keine Rolle. Was eine Rolle spielt, ist die Emotion, die man damit ausdrücken kann. Und das ist halt das, was bei uns wirklich drüber kommt, weil hier sitzen die Leute unten und man sieht es ja ihnen an, diese Familie, die da auf dieser Bühne steht und dann noch diese Musik macht, ich glaube, da sieht man in manchem Gesicht, das wäre schön, wenn wir das auch hätten. Was kann denn Musik in Familien leisten, auch wenn man vielleicht gar nie auf der Bühne steht gemeinsam? [45:49] Ja, also ich bin halt nicht so aufgewachsen, dass wir gemeinsam zu Hause Musik machen. Aber ich kann mir schon total vorstellen, dass wenn das irgendwas ist, was man sich auch gemeinsam vorstellen kann, dass man es tun kann oder möchte oder es sich das einfach auch so ergibt. [46:08] Es entsteht einfach durch das, was wir jetzt auch gemacht haben, ist einfach ein Band entstanden. Und dieses Band ist vorher auch da gewesen, würde ich mal sagen, aber das hat sich schon extrem intensiviert in den letzten zehn Jahren, seit wir an dem Projekt arbeiten. Also der Grund, was der Papa jetzt auch gemeint hat, ist, die Situation bei uns ist halt ein bisschen speziell, weil ich einfach Bandleader und Komponist bin und eigentlich da ein bisschen mehr so diese Vaterrolle habe und den beiden sage ungefähr, wie es geht und was wir machen und wo die Reise hingeht. [46:43] Rein, wenn wir einen Song singen gemeinsam, dann entsteht da einfach eine ganz eigene Art von Magie. Also das ist irgendwas, was ich auch so überhaupt nicht erklären kann, sondern das muss man einfach einmal erlebt haben, weil ich habe das vorher auch noch nie erlebt. Ich habe mit den größten Bands in ganz Österreich gespielt, habe mit den besten Sängerinnen und Sängern. Ich habe in Amerika mit einer Partie aller tollsten Arrangeure, Komponisten, Big Bands gespielt. Das, was ich da erleben durfte, ist irgendwas, was ich so überhaupt noch nie irgendwo erlebt habe. Und das schweißt schon, also da entsteht irgendwas. Was das genau ist, kann ich nicht einmal sagen, aber es passiert irgendwas. Ich meine, bei uns ist es halt noch einmal eine Dimension mehr, weil das alles auch ein bisschen so inszeniert wird natürlich auch. Logisch, da ist ein Licht, eine riesengroße Saison, eine große Bühne und da ist ein Orchester dahinter und die Songs gehen alle auf. Also das ist natürlich auch ein bisschen die Idee dahinter. [47:40] Wenn man jetzt zu Hause das gemeinsam macht, ist es, glaube ich, also wenn man sich das vorstellen kann und da, keine Ahnung, die Mama spielt ein bisschen Gitarre oder der R spielt ein bisschen irgendwas. Also wenn es Instrumente gibt, die man irgendwie zusammenführen kann, kann ich nur sagen, da entsteht eine völlig eigene Art von Magie. Und es entsteht auch eine ganz andere Dimension an Bewusstsein, wer ist mein Kind, was kann das alles, oder wer ist mein Vater, was kann der noch alles, also es entsteht so ein. [48:16] Das Thema Respekt ist da dann irgendwie, wow. Es ist was anderes, wenn ich das sage, weil ich dein Vater bin, was du tun sollst. Oder ob du siehst auf einmal, wow, der kann ja nur sagen, das hätte man gar nicht gedacht, dass der das kann. Oder da entsteht auf einmal irgendwas, wo man gar nicht bewusst gewesen wäre, dass das zwischen uns entstehen kann. Weil eine Vater-Sohn-Beziehung ja sowieso einmal was grundsätzlich ganz Spezielles ist, sage ich jetzt einmal. Und in so einer Beziehung, egal auf welche Art und Weise, Emotionen reinzubringen, ist, glaube ich, etwas absolut Einzigartiges. Und man sollte das, wenn es geht, nicht auslassen. Haben es leider nicht alle so leicht, weil nicht alle Instrument spielen oder diese Ebene auch haben, wo sie dann gemeinsam kommunizieren können, nonverbal. Aber wenn man diese Möglichkeit bekommt, sollte man das unbedingt ausnützen. Deswegen sind Instrumente so wichtig und ist Musik so wichtig. Wir kommen jetzt schon langsam zum Schluss. Wir sind eh schon in der Zeit vorausgeschritten. Aber was mich noch interessieren würde, ist erstens einmal, ihr habt es ja, Oskar, du hast ja noch eine Schwester, die Flora, die ein paar Mal ist der Name schon gefallen, die offenbar jetzt auch kurz davor steht, in euer Familienkonstrukt da auf der Bühne hineinzutreten. Was ist da der nächste Plan? Was sind die nächsten großen Sachen, die anstehen? [49:32] Ja, meine Schwester, die Flora, ist eine super Bassistin und Schlagzeugerin und die wird auf jeden Fall in den nächsten Jahren, sofern sie das will, aber sie äußert sich da schon sehr positiv gegenüber, eingebunden in das ganze Projekt und da ist dann natürlich noch, da müssen wir genauer schauen, wie das dann vonstatten geht und inwiefern sie eingebunden wird und was sie übernimmt. Aber da freuen uns glaube ich alle schon drauf, wenn dann endlich der Zeitpunkt kommt, wenn sie dann mit uns auf der Bühne steht, gemeinsam nur einen neuen Namen sollten uns dann wahrscheinlich überlegen. Begrau, begrau. Ja, weil vier Generationen sind wir nicht. Da müsstest du nicht. Nein, nein, es wird trotzdem noch drei gehen. Das dürft ihr euch dann greifen. [50:17] Aber das Näherste, was jetzt kommt in Sachen, ist jetzt mal noch nicht die Erweiterung des Drehens auf ein Quartett. Das dauert noch ein bisschen. Na, jetzt als nächstes stehen unsere Termine an. Also wir sind jetzt im Herbst wieder auf Tour. Wir machen immer eine Frühjahr- und eine Herbsttour. Und im Herbst geht es jetzt weiter am 24. Oktober. Sind wir in Bad Ischel zum Beispiel am 8. November. Sind wir in Eisenstadt. Und dann habe ich noch ein paar Soloshows, ein paar kleinere Sachen. Und dann ist eh schon wieder das Neujahr da. Und da haben wir dann eine größere Tour wieder im Frühjahr und eine noch größere im Herbst, so wie es ausschaut. Also die Links zu den Konzerten, die verlinke ich ohnehin in den Shownotes vom Podcast. Das ist eh klar. Normalerweise ist es bei mir so, dass ich am Ende vom Podcast immer noch zwei fixe Fragen habe, die ich immer stelle. Jetzt weiß ich nicht genau, wie wir das machen, weil die vielleicht nicht jeder beantworten kann. Weil eine Frage ist zum Beispiel dabei, die werde ich euch beiden stellen. Mit dem Wissen von heute, dass ihr in den letzten Jahrzehnten euch irgendwie angeeignet habt, was würdet ihr eurem Kinderlosen, ich, für einen Ratschlag geben? Vielleicht fangen wir mal mit dir an, Herr Wig. Bevor du Papa geworden bist und bis jetzt, was würdest du gerne gehört haben oder was würdest du dir selber für einen Ratschlag geben mit dem Wissen von heute? Gibt es da irgendwas, was du dir mitgeben würdest? [51:31] Nein, ich kann niemandem einen Ratschlag geben, weil das Leben spielt sich, wie es spielt und das Leben kommt, wie es kommt. Und jeder versucht, jeder Vater, glaube ich einmal zumindest, Mindestens, glaube ich, wenn es ein normaler Vater ist, wenn man es so liest, ist es unglaublich. Aber ich glaube, jeder Elternteil will das Beste für sein Kind und das muss jeder für sich ausmachen. Ich sage nur immer, lass die Kinder das machen, wo sie Freude haben. Und da kommt auch was raus. Das ist ein schöner Satz, finde ich. Gibt es bei dir etwas, was du dir selber raten würdest? Also noch bevor ich Kinder hätte. Ja genau, also stell dich vor den Mario, der keine Kinder hat und sag ihm, hey. [52:19] Ja, also vielleicht macht er nicht so viel Stress. Es kommt sowieso, wie es kommt. Das ist ja ein guter Ratschlag eigentlich. Und nachdem das bei dir schwer geht, würde ich dich jetzt bitten. Ich habe eine Playlist auf Spotify, die zum Podcast dazugehört. Das ist die Playlist des Grauens, nenne ich sie. Normalerweise geben da die Eltern diese Songs drauf, die ihre Kinder so oft hören, dass sie die Eltern nicht mehr hören können. Und das soll dann irgendwann einmal die schlechteste Playlist aller Zeiten werden. Da ist ein Gangnam-Style oben und all diese ganzen tollen Songs. Du darfst jetzt einen draufgeben, vielleicht ist es einer, den du schon so oft gehört hast oder den ihr schon so oft geprobt habt oder irgendeiner, wo du sagst, na, den spiele ich sicher nicht. Gibt es da irgendeinen Song, wo du sagst, na, das mache ich nicht. Oder irgendeinen, der eben auf diese Playlist des Grauen draufpasst. Ja, da gibt es ein Hörbuch Nagobert, so klingt das ungefähr, weil das ist so ein Drache der irgendwie auf seinem, und das habe ich halt als Kind gehört und dann hat es meine Schwester nochmal als Kind gehört und das ist schon, es geht ihr irgendwann schon sehr auf die Nerven, also Drache Nagobert, der Drache, ja so der so mit Serdar Saliba und da geht er auf seine Abteuer und das ist halt eine Riesengeschichte, die, darüber handelt und ja, und wir haben es vor kurzer Zeit auch wieder gehört. Das ist wirklich... Dann ist es gut. [53:39] Dann müssen wir das nehmen. Super. Dann gebe ich das auf die Liste drauf. Und ich danke euch dahin vielmals für das sehr spannende Gespräch und wünsche euch alles Gute für die nächsten Konzerte, für die gemeinsamen Projekte und dann auch bei der Erweiterung aufs Quartett. Vielen Dank. Papa Mia. Reine Männersache. Der Podcast von Papas für Papas. Und für alle, die Papas mögen. Klingt cool? ist es auch.

Kapitel

07:38
Wie Kinder zur Musik finden – oder eben nicht
17:16
Warum Vater und Sohn nie zusammen musiziert haben
30:45
Bühne, Reibung, Respekt: Drei Männer, ein Projekt
44:11
Was Musik im Familienleben bewirken kann

Bernhard Vosicky

Host

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